Finanzspritze für Restaurantkette Vapiano

Vapiano erhält eine Kreditzusage
Vapiano erhält eine KreditzusageREUTERS
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Die angeschlagene deutsche Restaurantkette erhält eine Refinanzierung über 30 Millionen Euro und verschiebt erneut die Vorlage des Jahresabschlusses. Die Aktie legt im Frühhandel zu.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben die verbindlichen Kreditzusagen im Gesamtvolumen von rund 30 Millionen Euro erhalten. Das Geld komme von den finanzierenden Banken und den Großaktionären. Die "Refinanzierungsverhandlungen zur Restrukturierung der Gesellschaft sowie zur weiteren Umsetzung der strategischen Neuakzentuierung" seien erfolgreich abgeschlossen, teilte Vapiano am Donnerstagabend weiter mit.

Aufgrund weiterer Anforderungen an die Dokumentation der ausgehandelten Refinanzierung werde der Jahres- und der Konzernabschluss für 2018 der Vapiano SE erst am 18. Juni 2019 veröffentlicht - und nicht wie angekündigt an diesem Freitag (24. Mai). Der Termin für die ordentliche Hauptversammlung werde noch gesondert angekündigt.

Mit den nun gesicherten Krediten solle die finanzielle Restrukturierung und die strategische Neuausrichtung vorangetrieben werden, teilte Vapiano weiter mit. Damit seien die Weichen für die Zukunft gestellt, erklärte der seit kurzem amtierende Firmenchef Cornelius Everke. "Unser Ziel ist es, Vapiano zurück auf einen profitablen Wachstumspfad zu bringen."

Im Frühhandel am Freitag lagen die Vapiano-Aktien 0,9 Prozent deutlich im Plus.

Deutlichen Verlust in den beiden Vorjahren

Bis zuletzt war offen, ob Everke eine Finanzspritze von insgesamt 40 Millionen Euro bekommt - das war der Grund, warum der Jahresabschluss zweimal verschoben worden war. Zehn Millionen Euro waren bereits Ende 2018 zugesagt worden.

Vapiano steckt in den roten Zahlen. 2017 machte die Firma einen Verlust von rund 30 Millionen Euro, 2018 soll der Gesamtverlust laut vorläufigen Zahlen vom Februar "deutlich" unter diesem Wert liegen. Der Umsatz lag bei 370 Millionen Euro. Auf gleicher Fläche, also ohne Neueröffnungen, war das ein Minus von einem Prozent - angesichts des starken Wachstums in der Gastrobranche sind das schlechte Werte.

Mit Geld aus dem Börsengang 2017 setzte Vapiano auf Expansion, im vergangenen Jahr kamen mehr als 30 neue Restaurants hinzu. In 33 Staaten ist Vapiano inzwischen präsent mit 231 Restaurants, die meisten davon in Deutschland. Das Unternehmen erwägt nun aber Schließungen einzelner Niederlassungen. Den Anfang macht dabei Dortmund. Ende Mai schließt in der Ruhrmetropole eins von derzeit zwei Restaurants, berichtet „Die Welt". 

(APA/Reuters)

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