Immer weniger Deutsche wollen reich werden

Streben nach Reichtum nimmt ab.
Streben nach Reichtum nimmt ab. APA
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Ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland hat einer Umfrage zufolge das Gefühl kaum von der Wirtschaft profitiert zu haben.

Knapp drei Viertel der Deutschen sind der Meinung, kaum von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre profitiert zu haben. Nur noch 9,2 Prozent der Bevölkerung bezeichnen ihre Chancen, ein hohes Vermögen aufzubauen als 'sehr hoch' bzw. 'eher hoch' - ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Dies zeigen die Ergebnisse der 3. Reichtumsstudie der RWB Group, einem Spezialisten für Private-Equity-Fonds.

„Trotz einer einigermaßen durchschnittlichen Entwicklung der Löhne hat ein Großteil der Bevölkerung das Gefühl, von der Wirtschaft abgekoppelt zu sein", sagt Norman Lemke, Vorstand und Mitgründer der RWB Group. Als möglichen Grund dafür nennt er: "Die kleine Gruppe derer, die sich bewusst an der Wirtschaft etwa in Form von Aktienfonds beteiligt, hat gut an der positiven Wertentwicklung der letzten zehn Jahre verdient. Der Großteil der klassischen Sparer hat dagegen erlebt, wie die Zinserträge gegen Null gingen", so Lemke weiter.

Bürger profitieren kaum von der Wirtschaft
Bürger profitieren kaum von der Wirtschaft(c) RWB Group AG (RWB Group AG)

Nur mehr für jeden Zweiten ist Reichtum ein ziel

Das Streben der Deutschen nach einem hohen Vermögen nimmt weiter ab. Nur noch 55 Prozent der Deutschen geben an, dass sie es für "sehr" oder "eher" erstrebenswert halten, reich zu sein. Dies entspricht einem Rückgang von mehr als zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr und 15 Prozentpunkten gegenüber 2017. 

'Reich' ist für einen Großteil der Deutschen, wer ein Vermögen von einer Million Euro inklusive Immobilien besitzt - für jeden Zehnten beginnt Reichtum erst ab drei Millionen Euro.

Die besten Chancen, ein hohes Vermögen aufzubauen, sehen die meisten Deutschen 2019 zum ersten Mal im Erwerb von Immobilien (22,9 Prozent), gefolgt von einer guten Ausbildung bzw. Qualifizierung, welche mit 19,0 Prozent der Nennungen allerdings einen Verlust von fast sechs Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Die Gründung eines eigenen Unternehmens verliert ebenso deutlich gegenüber dem Vorjahr und landet auf Rang drei.

Das Unwissen über Möglichkeiten zum Vermögensaufbau nimmt stark zu. Die Anzahl der Menschen, die keine Angabe machen bzw. ihr Unwissen zugeben, steigt gegenüber der Vorjahresstudie rapide von 9,1 auf 17,7 Prozent an.

(red.)

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