Im ersten Halbjahr verdoppelte sich der Gewinn.
Paris. Zu groß, zu teuer, zu wenig ökologisch: Air France/KLM mustert 2022 alle zehn Airbusriesen A380 aus. Das muss den europäischen Flugzeugbauer nicht irritieren, der die Produktion des A380 ohnedies einstellt. Denn Air France/KLM bleibt Airbus treu und kauft 60 kleinere A220, auf weitere 60 gibt es eine Option. Zum Listenpreis beläuft sich der Auftrag auf elf Mrd. Euro, wurde am Mittwoch bekannt.
Das sehr gute erste Halbjahr mit einer Verdoppelung des Nettogewinns auf 1,2 Mrd. Euro und die deutlich um 86 auf 389 Maschinen gestiegenen Auslieferungen sollen nicht über Sorgen hinwegtäuschen. Bei einer Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und Europa um Subventionen für die Flugzeugbranche würden alle verlieren, Unternehmen wie Kunden, warnte der neue Airbus-Chef, Guillaume Faury. Wenn die USA wie angedroht Zölle auf Flugzeuge und Hubschrauber aus der EU erhöben, könnte dies den Export von Airbus in die USA behindern und die Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen.
Zudem sei Europa auf einen harten Brexit, der immer wahrscheinlicher werde, immer noch nicht ausreichend vorbereitet, mahnte er. Der Konzern, der unter anderem die Tragflächen in Großbritannien baut, habe deshalb Lagerbestände für einen Monat aufgebaut.
Den Gewinnzuwachs begründet Airbus mit dem erfolgreichen Produktionshochlauf der A320neo-Familie mit effizienteren Triebwerken, die Airbus lange Zeit Kopfzerbrechen bereitet hatten. Zudem habe der größere A350 nach Kostensenkungen beste Chancen, heuer die Gewinnschwelle zu erreichen. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2019)