Whisky-Fähre von Schottland in die Niederlande soll Brexit-Chaos lindern

Whisky barrels are seen in the warehouse of the Diageo Cardhu distillery in Scotland
Whisky barrels are seen in the warehouse of the Diageo Cardhu distillery in Scotland(c) REUTERS (Russell Cheyne)
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Auch Holz könnte so mit weniger Wartezeiten exportiert werden

Ein schottisches Unternehmen und ein niederländischer Hafen planen angesichts des nahenden Brexit eine neue Fährverbindung für den Export von Whisky und anderen Produkten. Sie soll zwischen Rosyth in der Nähe von Edinburgh und dem Groningen Hafen nahe Eemshaven eingerichtet werden.

"Es geht um eine tägliche Überfahrt, was fantastisch wäre", sagte Margaret Simpson vom Branchenverband Freight Transport Association am Mittwoch. Auch der Hafen bestätigte die Pläne, an denen auf schottischer Seite das Unternehmen TEC Offshore mitmachen soll.

Viele Experten sagen voraus, dass es nach dem für 31. Oktober geplanten EU-Austritt Großbritanniens zu langwierigen Verzögerungen im Transitverkehr durch neue Zollbürokratie kommen wird. Angesichts des Brexit ergebe eine neue Fährverbindung "sehr viel Sinn", sagte Simpson. "Anstatt nach Südengland zu fahren, um in einer Warteschlange zu sitzen, fährt man einfach nach Rosyth."

Groningen als Tor nach Europa

Der Löwenanteil der schottischen Fracht nach Europa geht normalerweise per Lkw ins englische Dover, von wo aus sie per Schiff auf den Kontinent befördert wird. "Der Schlüssel zum Erfolg dieser Route wird sein, Whisky an Bord zu bringen", sagte Simpson. Auch Holz könne auf diese Weise transportiert werden. Schottland exportiert jährlich Hunderte Millionen Flaschen Whisky, deren Wert 2018 bei 4,36 Milliarden Pfund (4,76 Mrd. Euro) lag. Knapp ein Drittel davon geht nach Europa.

Die niederländische Regierung heißt die Überlegungen gut. "Schön, dass die Schotten Groningen als Tor nach Europa sehen", twitterte die Vize-Premierministerin Kasja Ollongren. Neue Fähren können neben 500 Autos und Passagieren auch bis zu 200 schwere Lastkraftwagen befördern.

(APA/Reuters)

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