BASF verkauft Pigmentgeschäft nach Japan

Der deutsche Chemiekonzern BASF erlöst 1,15 Milliarden Euro beim Verkauf des Pigmentgeschäfts. Das Geschäft mit Bauchemikalien soll noch heuer abgegeben werden und rund drei Milliarden Euro einbringen.

Der deutsche Chemiekonzern BASF will sein Geschäft mit Pigmenten an das japanische Unternehmen DIC verkaufen. Wie BASF am Donnerstag in Ludwigshafen mitteilte, soll sich der Verkaufspreis ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden auf 1,15 Milliarden Euro summieren.

Der Abschluss der Transaktion wird demnach für das vierte Quartal des kommenden Jahres angepeilt. Der Verkauf bedarf noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.

Für sein Geschäft mit Pigmenten, die als Farbmittel in zahlreichen Produkten zum Einsatz kommen, beschäftigt BASF derzeit rund 2600 Mitarbeiter weltweit und erzielte 2018 in der Sparte einen Umsatz von rund einer Milliarden Euro. Insgesamt beschäftigt der Konzern weltweit rund 122.000 Menschen, der Umsatz betrug im vergangenen Jahr knapp 63 Milliarden Euro.

DIC mit Sitz in Tokio beschäftigt weltweit rund 20.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2018 einen Umsatz von umgerechnet rund 6,8 Milliarden Euro. Die Unternehmenssparte "Color & Display" beinhaltet nach Angaben von BASF "ein Portfolio an Pigmenten".

"DIC verfolgt ambitionierte Wachstumspläne und hat angekündigt, das Geschäft in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln", erklärte BASF-Vorstandsmitglied Markus Kamieth. "Wir sind davon überzeugt, dass das Pigmentgeschäft sein Potenzial bei DIC voll entfalten kann."

Angesichts der Auswirkungen der internationalen Handelskonflikte auf die Industrieproduktion hatte BASF im Juli den Ausblick für das Gesamtjahr 2019 deutlich gesenkt. Zusätzlich belastete die schwache Entwicklung des Agrarsektors in Nordamerika die Geschäfte.

An seinem Sparprogramm will BASF festhalten. Ende Juni hatte das Unternehmen angekündigt, bis Ende 2021 weltweit rund 6000 Stellen zu streichen. Das Unternehmen will die Verwaltung verschlanken sowie Abläufe und Prozesse vereinfachen.

Zum Verkauf steht auch das Geschäft mit Bauchemikalien mit rund 7000 Mitarbeitern. BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller strebt hier bis Jahresende eine Vereinbarung an. Zu den Interessenten sollen nach früheren Angaben der Schweizer Zementriese LafargeHolcim, ein Konsortium des Baustoffkonzerns Standard Industries und des Finanzinvestors Blackstone sowie die Finanzinvestoren Bain, Cinven, Advent und KKR gehören. Insidern zufolge dürfte BASF mit dem Verkauf des Bauchemiegeschäfts, das unter anderem Betonzusatzmittel, Mörtel und Abdichtungen anbietet, rund drei Milliarden Euro einnehmen.

(APA/Reuters/AFP)

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