Prestigeauftrag

Andritz und Strabag bauen in Dubai ein Pumpspeicherwerk

Dubai setzt auf erneuerbare Energien
Dubai setzt auf erneuerbare EnergienAFP (KARIM SAHIB)
  • Drucken

Dubai setzt große Hoffnungen in erneuerbare Energien und investiert 340 Millionen Euro in ein Pumpspeicherkraftwerk. Das erste Projekt dieser Art auf der Arabischen Halbinsel wird federführend von zwei österreichischen Konzernen errichtet.

Grüner Strom für die Klimanlagen der Hoteltürme in Dubai? Das ist Zukunftsmusik. Doch auch in der Region, in der sich alles um Gas und Öl dreht, ist erneuerbare Energie ein Thema. Das Emirat will bis 2050 den Anteil dieser Energieformen von derzeit sieben auf 75 Prozent ausbauen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, beschloss die Dubai Electricity and Water Authority (DEWA), nicht nur den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft zu erhöhen, sondern auch die erforderliche Pumpspeicherkapazität aufzubauen, die für den Ausgleich der Schwankungen bei der Erzeugung aus diesen erneuerbaren Energiequellen notwendig ist. Das Pumpspeicherkraftwerk Hatta im Hadschar-Gebirge 140 Kilometer südöstlich der Stadt Dubai wird das erste dieser Art auf der Arabischen Halbinsel. Es soll im ersten Quartal 2024 in Betrieb gehen und wird von einem Konsortium errichtet, das aus dem größten österrreichischen Baukonzern, der Strabag, dem Grazer Technologiekonzern Andritz und dem türkischen Bauunternehmen Özkar Insaat besteht.

Konsortialführerin Strabag bezifferte am Donnerstag den Gesamtauftragswert mit 340 Millionen Euro. 35 Prozent davon, rund 118 Millionen Euro, entfallen auf die Strabag, rund 100 Millionen Euro auf Andritz. "Die Vereinigten Arabischen Emirate gehören seit den 1970er-Jahren zu den internationalen Kernmärkten von Strabag. Auf unsere Expertise wird vor allem bei komplexen Infrastrukturbauten zurückgegriffen, bei denen hohes technologisches Know-how gefragt ist", sagt Strabag-Chef Thomas Birtel. Bei Andritz wird dieser Auftrag als „sehr wichtigen Meilenstein" bezeichnet, weil der prestigeträchtige Vertrag als Leuchtturmprojekt für DEWA und die gesamte Region gesehen wird.

Die Grazer Andritz ist einer der wenigen globalen Lieferanten mit Referenzaufträgen und Fachkenntnissen für spezifische Technologien dieser Art. Der Konzern liefert die elektromechanischen Ausrüstungen für zwei 125-MW-Francis-Pumpturbinen mit doppelt gespeisten Asynchrongeneratoren sowie Hilfseinrichtungen, Haupttransformatoren, GIS-Schaltanlage und Hochspannungskabel, um das neue Kraftwerk an das öffentliche Versorgungsnetz anzuschließen. 

Die Strabag wird für den Einbau der Turbinen einen Turbinenschacht mit ca. 36 m Durchmesser und fast 70 m Tiefe errichten. Ein von der Bau-Arge bergmännisch zu erstellender Druckstollen von 1,2 km Länge soll das bestehende untere Wasserreservoir mit dem neu zu errichtenden oberen Reservoir verbinden. Für dieses obere Reservoir werden zwei Walzbetondämme mit  35 m bzw. 70 m Höhe ausgeführt. Zusätzlich ist Strabag mit der Realisierung zweier Straßentunnel  im Sprengvortrieb betraut. Außerdem gehören zum Leistungsumfang die Aus- und Einlaufbauwerke in Stahlbeton, einige Nebenbetriebsgebäude sowie deren Ausbau und Technische Gebäudeausrüstung.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.