Wie rasch die Währungsschwankungen erfolgen, ist für OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny "bemerkenswert". Die EZB habe kein Wechselkursziel und somit keine Interventionsabsicht.
Der Euro trägt derzeit nach den Worten von OeNB-Gouverneur und EZB-Rat Ewald Nowotny "die Hauptlast der Abwertung des US-Dollar und der chinesischen Währung". Die Konsequenz daraus habe verschiedene Aspekte: Die Exporte würden sich dadurch erschweren, zugleich würden die Importe billiger, vor allem im Energiebereich. Ein Saldo daraus sei nicht so einfach zu ziehen, so Nowotny in einem Interview mit dem "WirtschaftsBlatt".
Wie rasch die Währungsschwankungen erfolgten, sei "bemerkenswert", sagt der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Die EZB habe jedoch kein Wechselkursziel, daher gebe es auch keine Interventionsabsicht. Die Konsequenzen durch die Euro-Aufwertung hätten für einzelne Länder unterschiedliche Effekte, abhängig von der Wirtschaftsstruktur: "Für Griechenland sehe ich keine unmittelbaren negativen Auswirkungen. Für Irland wird es dagegen schwieriger, weil es stärker von amerikanischen Investitionen abhängt."
Bei den derzeitigen Stabilitätspakt-Verhandlungen werde "die Budgetdisziplin ein beherrschendes Thema sein". Notgedrungen seien die Defizite der Länder krisenbedingt angestiegen, "das darf aber kein Dauerzustand werden. Sie müssen daher zurückgefahren werden, um wieder Spielräume zu haben, aber ohne die Konjunktur abzuwürgen."
(APA)