Für den niederländischen Finanzminister de Jager ist ein teilweiser Zahlungsausfall nicht mehr zu vermeiden.
Ein teilweiser Zahlungsausfall für Griechenland ist nach den Worten des niederländischen Finanzministers Kees de Jager "wahrscheinlich nicht zu vermeiden". Dieser Status könne demnach Stunden, Tage oder möglicherweise auch Wochen dauern, sagte De Jager am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP vor dem Parlament in Den Haag.
Für die europäischen Banken und die geplante Privatsektorbeteiligung würden vor dem Euro-Krisengipfel drei Optionen auf dem Tisch liegen, sagte De Jager. So könnten griechische Schuldtitel gegen neue mit längerer Laufzeit umgetauscht werden, oder Anleihen mit derselben Laufzeit aber einem Verzicht auf einen Teil der Hauptschuld verlängert werden, sagte De Jager. Die dritte Option wäre, dass Griechenland seine Schuldtitel selbst zurückkaufe mit Hilfe des Euro-Rettungsfonds EFSF. Dazu müsste das Mandat des EFSF entsprechend geändert werden. Auch andere klamme Euro-Staaten wie Irland und Portugal sollten von diesem Modell profitieren können, sagten EU-Diplomaten.
De Jager betonte, es gebe noch keine definitive Einigung auf das zweite Griechenland-Rettungspaket. Als Summe für zusätzliche internationale Unterstützung, die Athen brauche, nannte der niederländische Finanzminister 88 Mrd. Euro bis Mitte 2014.
(Ag.)