A-Tec: Verkauf droht zu platzen

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A-Tec(c) REUTERS (Heinz-peter Bader)
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Das Konsortium Contor droht zu zerfallen. Der potentielle Käufer der Montanwerke Brixlegg ist abgesprungen. Nun wird mit Penta verhandelt.

Der geplante Verkauf der in Finanznöten befindliche A-Tec von Mirko Kovats an das von ihm favorisierte Konsortium Contor droht nun kurz vor der Absegnung durch die Hauptversammlung zu platzen. Der Private-Equity-Fonds Solstice International des pakistanischen Milliardärs Alshair Fiyaz, der die Montanwerke Brixlegg übernehmen wollte, ist abgesprungen, berichtet das Magazin "Format". Damit kippt die Finanzierung des Contor-Deals. Denn zur Erfüllung der 47-Prozent-Quote, für die 210 Millionen Euro notwendige wären, fehlen 90 Millionen Euro.

Laut A-Tec-Aufsichtsratchef Freimut Dobretsberger werden jetzt wieder Gespräche mit der tschechisch-slowakischen Investorengruppe Penta aufgenommen, die den Verkauf an Contor mit einem Antrag auf Unterlassung und einer einstweiligen Verfügung bereits gerichtlich bekämpft. Derzeit wollen im Rahmen der Contor-Lösung nur der chinesische Wolong-Konzern die steirische A-Tec-Motorentochter ATB um knapp 100 Millionen Euro und die indische PalmSquare International das stillgelegte Kohlekraftwerk Voitsberg um 20 Millionen Euro (ohne Verbindlichkeiten) übernehmen.

Penta-Klage Grund für Absprung

Hauptgrund für den Absprung der Solstice International soll, so "Format" ausgerechnet die Penta-Klage sein. Denn der pakistanische Milliardär wolle in keine Rechtsstreitigkeiten verwickelt werden, die womöglich sogar eine Rückabwickelung der gesamten Transaktion zur Folge hätten. Außerdem sei der für Brixlegg gebotene Preis mit 90 Mio. Euro knapp bemessen und Fiyaz müsse bei der außerordentlichen Hauptversammlung (HV) am Mittwoch, wo über die Angebote abgestimmt werden soll, mit Einwänden verärgerter Aktionäre rechnen.

Penta soll dem Vernehmen nach noch immer an den Montanwerke Brixlegg interessiert sein, so das Magazin. Ein Verkauf an Penta sei aber nur möglich, so Dobretsberger, "wenn Penta das Angebot rechtlich korrigiert". Denn wäre das ursprüngliche sei Angebot mit der Aufnahme hoher Kredite verbunden, die aus dem operativen Geschäft nicht zu bedienen wären. Dobretsberger hofft nun, dass noch vor dem Wochenende mit Penta weiterverhandelt werden kann, damit die HV plangemäß stattfindet. Anderenfalls müssten die A-Tec-Assets nur mehr aus der Masse heraus verkauft werden. "Dann werden die Gläubiger wohl nicht mehr als dreißig Prozent ihrer Forderungen bekommen", sagt Dobretsberger.

Ganz so dramatisch sieht das Gläubigerschützer Wolfgang Hrobar vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) nicht. Auch bei einer Zerschlagung des Konzerns seien durchaus auch 47 Prozent drinnen.

(APA)

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