Nutella wegen Nährwertangaben vor Gericht

(c) Dapd (Daniel Maurer)
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Irreführende Angaben bei Fettgehalt, Kohlenhydraten und Vitaminen täuschen die Kunden. Ferrero Deutschland strebt eine Revision des Urteils an. Die Etikettierung sei „transparent und verständlich“

Wien/Es/Ag. Die Kicker der österreichischen Nationalmannschaft sind nur aus einem Grund so groß und stark. Sie essen Nutella zum Frühstück, vor dem Training, und überhaupt die ganze Zeit. Dass Werbung Trugbilder schafft, ist hinlänglich bekannt. Jetzt ist der Hersteller Ferrero mit verfälschenden Nährwertangaben auf den Gläsern des Nuss-Nougataufstrichs allerdings zu weit gegangen und wurde vom Oberlandesgericht in Frankfurt in zweiter Instanz zu einem Ordnungsgeld von 250.000 Euro verurteilt.

Der Verbraucherschutz hat entdeckt, dass die Prozentangaben für Fett und Kohlenhydrate sich auf 15 Gramm des Brotaufstrichs beziehen, während die Mineralstoffe und Vitamine auf 100Gramm berechnet sind. Irreführend, entschied das Gericht. Um den empfohlenen Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken, müsste der Konsument täglich ein Viertelglas Nutella essen statt der suggerierten 15 Gramm.

Ferrero Deutschland strebt eine Revision des Urteils an. Die Etikettierung sei „transparent und verständlich“. Trotzdem will man ab Ende des Jahres auf dem Nutella-Glas auch die Nährwertangaben pro Portion anführen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2011)

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