Mehr als 300.000 Menschen in Österreich ohne Job

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Im Jänner 2009 waren mit 301.592 um 12,2 Prozent mehr Menschen arbeitslos als im Jänner 2008. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit stieg um alarmierende 22,9 Prozent an.

Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich im Jänner 2009 deutlich gestiegen: 301.529 Personen waren arbeitslos gemeldet, um 32.777 Personen bzw. 12,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das geht aus den aktuellen Daten des Arbeits- und Sozialministeriums hervor.

Mehr Arbeitslose, weniger offene Stellen

Im Jänner trafen mehr Arbeitslose auf weniger beim AMS gemeldete offene Stellen. Dafür waren mehr Menschen unselbstständig beschäftigt.

Arbeitsmarkt Jänner 2009

Jänner 09 Jänner 08 +/- in pax +/- in %
Unselbstständig Beschäftigt 3.343.000 3.333.000 +10.000 +0,3
vorgemerkte Arbeitslose 301.529 268.815 +32.777 +12,2
offene Stellen 26.811 34.025 -7.214 -21,1
Arbeitslosenquote Eurostat 3,9 0,0

Starker Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit

Besonders stark stieg die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) an. So waren im Jänner 2008 mit 48.307 Jugendliche ohne Job - um 22,9 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Die Struktur der Arbeitslosigkeit:

Gemeldete Arbeitslose






Veränderung
Jan 09Jan 08paxin %Gesamt 301.529 268.752 32.777 12,2 mit Einstellzusage 89.368 74.733 14.635 19,58 Männer 198.959 172.148 26811 15,57 Frauen 102.570 96.604 5.966 6,18 Inländer 242.790 219.436 23.354 10,64 Ausländer 58.739 49.316 9.423 19,11 Jugendliche 48.307 39.320 8.987 22,86 Ältere* 59.194 54.426 4.768 8,76 Langzeit** 5.802 6.250 -448 -7,17 In Schulung 53517 52.361 1156 2,21

*Ab 50 Jahren

** Über zwölf Monate als arbeitslos vorgemerkt

8,3 Prozent Arbeitslose gemeldet

Die bundesweite Arbeitslosenquote (nationale Berechnung) lag im Jänner bei 8,3 Prozent. Nach Eurostat beträgt die Arbeitslosenquote unverändert 3,9 Prozent.

Berechnung der Arbeitslosigkeit

Nach der österreichischen Berechnungsmethode gilt man als arbeitslos, wenn man beim AMS als arbeitssuchend gemeldet ist.
Das Europäische Statistikamt (Eurostat) hingegen erhebt die Arbeitslosigkeit durch eine Umfrage. Als arbeitslos gilt, wer in der jeweiligen Woche weniger als eine Stunde gearbeitet hat.

Stärkster Anstieg in Salzburg

In allen Bundesländern stieg im Jänner die Arbeitslosigkeit an: Am stärksten betroffen war Salzburg mit einem Plus von 26,6 Prozent, am schwächsten Wien mit 1,9 Prozent mehr Arbeitslosen.

Die Arbeitslosigkeit in den Bundesländern:

Arbeitslosigkeit






VeränderungBundeslandJan 08Jan 07paxin %Wien 77.337 75.895 1.442 1,9 Burgenland 12.024 11.154 870 7,8 Niederösterreich 53.631 49.384 4247 8,6 Tirol 19.901 16.937 2.964 17,5 Steiermark 49.340 41.849 7.491 17,9 Vorarlberg 10.393 8.719 1.674 19,2 Kärnten 27.107 22.384 4.723 21,1 Oberösterreich 36.061 29.631 6.430 21,7 Salzburg 13.974 11.038 2.936 26,6

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Nur in Niederlanden weniger arbeitslos

Im europäischen Vergleich ist die Arbeitslosigkeit mit 3,9 Prozent (Eurostat-Methode) jedoch äußerst niedrig. Nur in den Niederlanden sind mit 2,7 Prozent weniger Menschen arbeitslos. Deutschland zum Beispiel liegt mit 7,2 Prozent nur knapp unter dem Durchschnitt der EU-27 von 7,4 Prozent. Die höchste Arbeitslosigkeit verzeichnet Spanien mit 14,4 Prozent.

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote

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(Ag./ebl)

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