15 Millionen Euro für eine Algenzucht in Bruck/Leitha

Ecoduna/website
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Eine niederösterreichische Firma will eine industrielle Algenproduktion aufbauen. Als Kunden hat das Unternemen Veganer und die Pharamindustrie im Visier.

Omega-3-Fettsäuren gelten als besonders gesund und werden derzeit vor allem aus Fischrückständen industriell gewonnen. Eine niederösterreichische Firma will in Bruck/Leitha eine industrielle Algenproduktion aufbauen, um ohne tierische Grundstoffe unter anderem solche Omega-3-Fettsäuren zu produzieren. Heute, Freitag, erfolgt der Spatenstich für das Werk der Firma Ecoduna.

Woher kommt das Geld?

Investiert werden 15 Mio. Euro, davon 5 Mio. Euro Eigenkapital, um ab 2018 pro Jahr rund 100 Tonnen Algen produzieren zu können, sagte Geschäftsführer Johann Mörwald im Gespräch mit der APA. 10 Mio. Euro haben Banken als Fremdfinanzierung zugesagt. Das aws bietet eine Haftungsgarantie gegenüber den Banken von 5 Mio. Euro. Das Land Niederösterreich wiederum unterstützt in Form von nicht rückzahlbaren Förderungen mit 1 Mio. Euro und einer Beteiligung von 1,5 Mio. Euro. Offen ist noch, ob weitere drei Mio. Euro investiert werden, um auch die Verarbeitung der Algen und die Herstellung der wertvollen Inhalte in Eigenregie zu machen. Derzeit wird die nicht weiter bearbeitete Algenmasse verkauft.

Österreichische Gesetzeslage

Denn derzeit hat Ecoduna rund zwölf verschiedene Algenarten im Programm, die je nach Jahreszeit und nachgefragtem Inhaltsstoff rasch gezüchtet werden können. "Wir haben eine Palette an Möglichkeiten", so Mörwald. Und sollte irgendwo eine Alge gezüchtet und gentechnisch hergestellt werden, die etwa ein Serum für die Pharmaindustrie enthält, "wir sind die, die die Algen am besten füttern können". Einzige Einschränkung sei die österreichische Gesetzeslage.

Veganer im Visier

Bei den Omega-3-Fettsäuren peilt Mörwald vor allem den wachsenden Markt von Veganern an. Denn für veganes Öl werde derzeit an die 1.000 Dollar (960 Euro) gezahlt, für Omega-3 aus Fischresten nur 120 Euro. Auch wenn der Preis fallen dürfte, ergäben sich hier für Ecoduna viele Chancen. Außerdem sei das Algenprodukt deutlich reiner als jenes aus Fischresten. Und bei veganem Omega-3 sei man schon "unter den big 5", während der gesamte Weltmarkt mit 2,5 bis 3 Mrd. Tonnen wesentlich größer ist.

Ehrgeizige Ziele

Der Jahresumsatz soll ab 2018 zwischen 9 und 10 Mio. Euro liegen, der Gewinn vor Abschreibungen und Zinsen (Ebitda) bei 4,5 Mio. Euro. Auch eine Expansion mit Produktionsstätten in anderen Ländern ist angedacht. Mörwald selber hat internationale Erfahrung, er war bei Hofer für Schweiz, Slowenien und Ungarn zuständig und hat für die Hofer-Mutter Aldi Süd die Expansion in den USA vorangetrieben. Jetzt ist er bei Ecoduna Managing Partner, also an der Firma beteiligter CEO. Im Vorstand sind auch Franz Emminger (CTO) und Silvia Fluch (COO).

(APA)

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