Air Berlin schrumpft weiter: 4,4 Prozent weniger Passagiere

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Air BerlinAPA/dpa/Daniel Reinhardt
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Die hochverschuldete Billigfluglinie kämpft um ihre Existenz. Die Zahl der Passagiere ist auf 28,9 Millionen gesunken.

Die krisengeschüttelte Air Berlin, Mutterkonzern der österreichischen Niki, setzt den Abwärtskurs fort. Im vorigen Jahr sei die Zahl der Passagiere um 4,4 Prozent auf 28,9 Millionen gesunken, teilte wie Air Berlin am Donnerstag mit. Auch 2015 hatte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Passagiere verloren, nämlich 4,6 Prozent. Im Dezember 2016 sank die Passagierzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent auf 1,6 Millionen Fluggäste. Die Auslastung sank um 1,5 Prozentpunkte auf 78,4 Prozent. Im Gesamtjahr lag die Auslastung der Maschinen knapp über dem Vorjahreswert bei 84,3 Prozent.

Der Lufthansa-Rivale schreibt seit neun Jahren nahezu durchgehend Verluste. Eines der Hauptprobleme war und ist, dass Langzeit-Chef und Gründer Joachim Hunold die Firma nach Anfangserfolgen im Tourismusverkehr zum Lufthansa-Rivalen aufbauen wollte. Darauf folgte ein schneller Expansionskurs mit Übernahmen etwa von DBA und LTU, die aber kaum integriert wurden. Experten zufolge befand sich die Fluggesellschaft in zu vielen Geschäftsfeldern gleichzeitig. Auch mit Hilfe der arabischen Etihad, die knapp 30 Prozent der Anteile hält und dem Unternehmen mit Finanzspritzen von weit mehr als eine Milliarde Euro unter die Arme griff, kamen die Berliner auf keinen grünen Zweig.

Aufspaltung angekündigt

Das hochverschuldete Unternehmen kämpft derzeit um seine Existenz und hatte im Herbst seine Aufspaltung angekündigt. Eine zentrale Rolle bei den Zerschlagungsplänen fällt der Lufthansa zu. 38 Airbus Mittelstreckenjets von Air Berlin sollen für die Lufthansa-Töchter Eurowings und Austrian Airlines abheben. Zudem wollen Lufthansa und Air Berlins arabische Großaktionärin Etihad eigene Flüge unter der Flugnummer ihrer Partnerin vermarkten. Neben der Mietvereinbarung mit der Lufthansa will sich Air Berlin von ihrem Touristik-Geschäft samt der österreichischen Tochter Niki trennen. Niki soll zusammen mit der deutschen Fluglinie Tuifly des Reisekonzerns Tui einen gemeinsamen Ferienflieger mit gut 60 Flugzeugen bilden.

(APA/Reuters/dpa-AFX)

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