Weniger Feuerwehrautos gefragt

RENDERING: NEUES ROSENBAUER-LOeSCHFAHRZEUG FUeR DIE GROeSSTEN FLUGHAeFEN DER WELT
RENDERING: NEUES ROSENBAUER-LOeSCHFAHRZEUG FUeR DIE GROeSSTEN FLUGHAeFEN DER WELTAPA/SPIRIT DESIGN
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Weil die Großkunden im Nahen und Mittleren Osten sparen, erlitt der Konzern im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch und senkt auch die Prognose für das Gesamtjahr. Sparen ist angesagt.

"Die Zeiten sind volatil", sagte Rosenbauer-Chef Dieter Siegel, als er im Frühjahr ein durchwachsenes Jahresergebnis 2016 präsentierte. Wie recht er doch hatte. Die bisher treuesten Großkunden im Nahen und Mittleren Osten müssen wegen des Ölpreisverfalls sparen und bestellen daher weniger Feuerwehrautos aus dem Hause Rosenbauer.

Dass die Gewinnwarnung, die Siegel erst vor kurzem abgegeben hat, mehr als berechtigt war, zeigen nun die Zahlen für das erste Halbjahr. Bei einem leicht von 383,4 auf 393,6 Mio. Euro gewachsenen Umsatz ist das Betriebsergebnis von 18,8 auf 2,7 Mio. Euro abgesackt. Dementsprechend verringerte sich auch das Nettoergebnis von 13,4 auf 3,4 Mio. Euro.

Als Grund nennt Rosenbauer die Auslastungsprobleme wegen der politischen Lage in den Golfstaaten, "deutliche erhöhte" Anlaufkosten des Bühnenherstellers Rosenbauer Rovereto, Einmalkosten für Personalabbau, außerplanmäßige Abschreibungen sowie Wechselkurseffekte. Wegen der Unterauslastung mussten im Werk Leonding 130 Mitarbeiter gehen. Rosenbauer hat rund 3300 Mitarbeiter.

Gut gelaufen ist das Geschäft indes wieder in Europa und in Nordamerika. Deshalb bewegt sich der Auftragsbestand auf Vorjahresniveau.

Risiken bleiben groß

Siegel gibt sich dennoch keinen Illusionen hin. Nach den Boomjahren, wo kräftig investiert wurde, stünden nun Effizienzsteigerung und Kostenreduktion im Vordergrund. Und obwohl er für das Gesamtjahr  "mit einer stabilen Entwicklung der globalen Nachfrage nach Feuerwehrtechnik" rechnet, setzt er auf die Gewinnwarnung noch eins drauf und senkt auch die Jahresprognose: Denn die Unsicherheiten hätten spürbar zugenommen, der Ölpreis bleibe niedrig und die politischen Spannungen würden auch nicht nachlassen. Bei einem stagnierenden Konzernumsatz (Vorjahr: 871 Mio. Euro) soll die EBIT-Marge nach Sondereffekten bei rund drei  Prozent liegen.

Die Rosenbauer-Aktie hielt sich im Frühhandel in einem äußerst volatilen Umfeld stabil und lag ganz leicht im Plus.

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