Trumps "unglaublicher" Deal mit Foxconn lohnt sich für Wisconsin frühestens 2043

File photo of a man walking past a logo of a Foxconn factory in Wuhan
File photo of a man walking past a logo of a Foxconn factory in WuhanREUTERS
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Nicht nur Foxconn wird in Wisconsin in eine neue Fabrik Milliarden investieren. Auch dem Bundesstaat ist dieses Projekt drei Milliarden Dollar wert, die sich vielleicht nie rechnen werden.

"Das ist ein großer Tag für Amerika" tönte US-Präsident Donald Trump Ende Juli, als er einen "unglaublichen" Deal verkündete. Der taiwanische Elektronikhersteller Foxconn, einer der Hauptlieferanten von Apple, werde in den USA für rund zehn Milliarden Dollar eine Fabrik bauen. Die Investition verkündete Trump im Beisein von Foxconn-Chef Terry Gou. "Wenn ich nicht gewählt worden wäre, würde Foxconn niemals zehn Milliarden Dollar ausgeben", sagte Trump damals stolz.

Nun hat das "Legislative Fiscal Bureau" in Wisconsin analysiert, dass sich das Geschäft zumindest für ihren Bundesstaat frühestens 2043 rechnen wird. Das berichtet das US-Onlinemagazin "The Verge". Wisconsins Gouverneur Scott Walker hat nämlich dem taiwanischen Auftragshersteller staatliche Förderungen von insgesamt drei Milliarden Dollar zugesagt. Und bis sich diese Investition rechne, brauche es eben ein paar Jahrzehnte, rechnen die Experten vor.

Foxconn-Fabrik nahe Illinois

Ob sich das Projekt ab 2043 für den Steuerzahler in Wisconsin lohnt, ist noch unklar. Das Best-Case-Szenario geht nämlich davon aus, dass alle Jobs von Menschen aus dem Bundesstaat besetzt werden. Dies ist aber vor allem deshalb unwahrscheinlich, weil die Foxconn-Fabrik nahe der Grenze zu Illinois errichtet wird. Außerdem geht es davon aus, dass Foxconn in Zukunft 13.000 Menschen in dem Werk beschäftigen wird.

Donald Trump sagte, zu Beginn sollen 3000 "amerikanische Arbeiter" im Werk arbeiten. Foxconn zufolge könnten in Zukunft bis zu 13.000 Arbeitsplätze entstehen. Experten bezeichnen solche Ansagen aber als "hoch spekulativ". Denn Foxconn setze bereits stark auf Automation und Robotik. Bleibt es bei rund 3000 Arbeitern, werde für den Staat Wisconsin erst viel später als 2043 etwas herausspringen, heißt es in der Studie.

>> Untersuchung des Legislative Fiscal Bureau Wisconsins

>> Bericht im Online-Magazin "The Verge"

(red./herbas)

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