Autoindustrie. Ohne großes Marketinggetöse setzt Magna in Graz zwei Elektro-Lkw ein. Der Test sorgt in der Branche für Aufregung.
Graz. Nicht auszudenken, Elon Musk hätte mit einer derartigen Geschichte aufwarten können. Die Marketingmaschinerie wäre auf Hochtouren gelaufen, CNN hätte live aus Palo Alto übertragen, der Lkw hätte vermutlich mit seinem speziellen Design unzählige Titelseiten geziert, und so ganz nebenbei hätte wohl auch die Tesla-Aktie endlich wieder Fahrt aufgenommen. Doch vom Liebkind der Medien sind dieser Tage eher unangenehme Meldungen zu lesen. Während sich das Unternehmen aus dem Silicon Valley mit Rückholaktionen plagt, geht in Graz still und heimlich die Post ab.
Magna hat nämlich ohne großes Aufsehen damit begonnen, seine interne Logistik mithilfe zweier Elektro-Lkw abzuwickeln. Das Unternehmen fand es nicht der Mühe wert, das Ganze gezielt einer breiten Öffentlichkeit kundzutun. Die Sache sickerte vielmehr durch. Und zwar nicht dank gut informierter Motorjournalisten oder Logistikexperten, sondern aufgrund einer außergewöhnlichen Aktiengeschichte. So empfiehlt etwa das deutsche Finanzmagazin „Der Aktionär“ die Magna-Aktie seit geraumer Zeit zum Kauf. Die Aktie des kanadischen Autozulieferers stieg seit Anfang des Jahres um fast 25 Prozent. Auch in jüngster Zeit performt das Papier außergewöhnlich gut.