Bombardier kann wegen Problemen mit dem zugelieferten Triebwerk in diesem Jahr möglicherweise weniger Mittelstrecken-Flugzeuge seiner neuen "CSeries" ausliefern als geplant.
Flugzeugbauer Bombardier hat Auslieferungsprobleme: Eigentlich sollten 30 Maschinen an die Kunden übergeben werden, doch zwei Monate vor dem Jahresende sind es erst zwölf. Es hakt beim Zulieferer United Technologies, der einige der GTF-Triebwerke seiner Tochter Pratt & Whitney zurückhält, nachdem sie im laufenden Betrieb Probleme offenbart hatten. "Bombardier arbeitet eng mit Pratt & Whitney daran, mögliche Folgen für die Kunden zu bewerten und abzumildern", sagte eine Sprecherin. Mehr werde Bombardier am 2. November mit den Quartalszahlen bekanntgeben.
Bombardier-Manager Fred Cromer hatte die Probleme bereits am Freitag eingeräumt, ohne Namen zu nennen: "Wir haben einige Herausforderungen, was die Zulieferer angeht, wir werden sehen, wie der Hochlauf läuft." Korean Air Lines hatte 2017 eigentlich fünf neue CSeries-Maschinen erwartet. Nun dürfte es "hoffentlich einer" werden und sechs weitere im ersten Halbjahr 2018, wie Korean-Chef Walter Cho am Mittwoch sagte. Er habe aber Vertrauen in Pratt & Whitney, dass der Triebwerkshersteller die Probleme in den Griff bekomme.
Airbus ist von den Problemen doppelt betroffen. Der deutsch-französische Flugzeugbauer hat kürzlich die Übernahme von 50,01 Prozent an der CSeries-Baureihe vereinbart und baut die gleichen Triebwerke in den Airbus A320 ein. "Pratt arbeitet sehr hart daran, das auszubügeln", sagte Airbus-Chef Tom Enders am Freitag zu Reuters in Montreal. Trotz der "Kinderkrankheiten" hätten die Flugzeugmotoren aber ein "enormes Potenzial".
(Reuters)