Tesla schreibt Rekordverluste

FILE PHOTO: A prototype of the Tesla Model 3 on display in front of the factory in Sparks
FILE PHOTO: A prototype of the Tesla Model 3 on display in front of the factory in SparksREUTERS
  • Drucken

Seine Produktionsprobleme hat der Elektroautohersteller noch immer nicht in den Griff bekommen.

Der Elektroautohersteller Tesla bekommt seine Produktionsprobleme vorerst nicht in den Griff und hat einen Rekordverlust geschrieben. Wie das kalifornische Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte, soll die Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 nicht bis Dezember, sondern erst drei Monate später so hochgefahren werden können, dass wöchentlich 5.000 Wagen vom Band rollen können. Investoren reagierten irritiert: Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um fast fünf Prozent nach.

Tesla erklärte, es gebe bei der Beseitigung der Engpässe Fortschritte. Allerdings seien Vorhersagen darüber schwierig, wann alle Probleme gelöst würden. Die größten Schwierigkeiten gibt es demnach in der Akkufertigung. Hier habe man nachbessern müssen.

Wegen der Probleme mit dem Model 3 verliert das ohnehin Verluste schreibende Unternehmen noch mehr Geld. Im abgelaufenen Quartal belief sich der Fehlbetrag auf 619 Millionen Dollar (533 Mio. Euro). Der Umsatz stieg zugleich um 30 Prozent auf 2,98 Milliarden Dollar.

Hohe Erwartungen müssen erst einmal erfüllt werden

Das Model 3 ist ein Hoffnungsträger, weil es mit 35.000 Dollar nur halb soviel wie das Flaggschiff Model S kostet und daher für eine größere Käuferschicht in Frage kommt. Im kommenden Jahr sollen insgesamt 500.000 Teslas gerfertigt werden - die meisten davon Model 3.

Die hohen Erwartungen an das Model 3 hatten Tesla monatelang an der Börse beflügelt. Der Kurs ist seit Anfang des Jahres um über 50 Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich hatte die Elon-Musk-Firma - trotz im direkten Vergleich winziger Produktionszahlen - sogar den Branchenriesen General Motors als wertvollsten US-Autokonzern am Markt abgelöst.

Und Tesla rechnet offenbar damit, das Model 3 auch noch in vielen Jahren der Verkaufshit sein wird. In Shanghai in China wird der Konzern nun mit dem Bau eines Werkes beginnen, nachdem sich das Management endlich mit den chinesischen Behörden geeinigt hat. Und dort solle in erster Linie das Tesla-Modell 3 für den chinesischen Markt und möglicherweise für weitere Länder in der Region gefertigt werden. Die Produktion des Wagens vor Ort sei "die einzige Möglichkeit, dieses Auto in China erschwinglich zu machen", sagte Tesla-Chef Elon Musk am Mittwoch.

China treibt den Bau von E-Autos voran. Ab 2019 führt die Volksrepublik eine Quote ein: Die Autohersteller im Land müssen dann zehn Prozent ihrer Verkäufe mit Elektro- oder Hybridautos machen. Die ausländischen Autohersteller können diese Quote derzeit nicht erfüllen und versuchen deshalb zusammen mit ihren chinesischen Partnerunternehmen, den Anteil von E-Autos kräftig zu erhöhen. (apa/red)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Zukunft des Autos oder eine Riesenblase? Tesla spaltet die Gemüter. [
Unternehmen

Tesla mit Rekordverlust

E-Mobilität. Der Elektroautobauer hat seine Aktionäre mit seinen Drittquartalszahlen enttäuscht. Die Aktie rutschte deutlich ab.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.