Daimler hat mit CO2-Ziel hart zu kämpfen

Daimler-Chef Dieter Zetsche
Daimler-Chef Dieter ZetscheAFP (GEOFF ROBINS)
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Daimler-Chef Dieter Zetsche schließt Strafzahlungen für Mercedes wegen zu hoher CO2-Emissionen ab 2021 nicht mehr aus.

Zwar verfolge Mercedes weiterhin das Ziel, den Grenzwert in der EU für das Klimagas Kohlendioxid (CO2) zu erreichen, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Montag auf der Automesse in Detroit. Er ergänzte aber: "Ich kann nicht sagen, wir garantieren, es 2021 in Europa einzuhalten." Beim Überschreiten des Grenzwerts muss ein Autobauer nach EU-Recht Bußgeld zahlen. Die Gesetzgebung zwinge die Zulieferer und Pkw-Hersteller zum Handeln, nicht aber den Kunden, klimafreundliche Elektroautos zu kaufen, machte Zetsche deutlich. "Der Kunde wird entscheiden, wie sich der Markt entwickelt - er ist die große Unbekannte", sagte er.

Ab 2021 sollen neue Pkw im EU-weiten Durchschnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen. Für jedes Gramm darüber muss der Hersteller 95 Euro Strafe je verkauftem Fahrzeug zahlen. Mercedes-Benz muss im Flottenschnitt gut 100 Gramm einhalten, denn die herstellerspezifischen Ziele beziehen etwa das Gewicht der Fahrzeuge mit ein. Schon 2016 hatte Mercedes erstmals seit 2007 die CO2-Emissionen nicht mehr senken können und stagnierte bei 123 Gramm. Hauptgrund ist die hohe Nachfrage nach schweren SUV, die relativ viel Sprit verbrauchen.

Nach einer Studie von PA Consulting wird Mercedes sein Ziel letztlich auch dank der ab 2019 geplanten neuen Elektroautos aber nur knapp verfehlen. Die Volumenhersteller Volkswagen oder Fiat Chrysler könnten demnach mit vier beziehungsweise zehn Gramm über dem Limit das Ziel deutlich stärker verfehlen. Und auch für den Mercedes-Rivalen BMW prognostiziert die Studie eine Abweichung von mehr als vier Gramm. BMW-Finanzchef Nicolas Peter setzt unterdessen darauf, dass die Kundschaft bei neuen Stromern schon zugreifen wird - selbst wenn der Preis dann höher sein sollte als bei vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotor. Den Kunden müsse klarwerden, dass sie für einen elektrischen Antrieb mehr bezahlen müssten, sagte er in Detroit. "Die Technologie ist nicht umsonst." 

(Reuters)

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