SBO: Mehr Umsatz, mehr Verlust - und an der Börse stark gefragt

SBO-Chef Gerald Grohmann
SBO-Chef Gerald GrohmannPEROUTKA Guenther / WB
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Ölfeldausrüster SBO schreibt wieder operative Gewinne. Der Auftragseingang konnte im Vorjahr verdoppelt werden. Den Aktionären steht eine Dividende ins Haus.

Analysten hatten erwartet, dass beim niederösterreichischen Ölfeldausrüsters SBO im Jahr 2017 die Vorsteuerverluste  auf mehr als 70 Millionen Euro wachsen würden. SBO-Chef Gerald Grohmann überraschte mit den am Dienstag vorgelegten vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr aber gleich mehrfach positiv: Sowohl die Zuwächse bei Umsatz (plus 76 Prozent auf 322 Millionen Euro) und EBIT (plus 25 Millionen Euro nach zuvor minus 58 Millionen Euro) waren höher als erwartet. Der Vorsteuerverlust fiel mit 70 Millionen Euro dafür etwa niedriger aus als erwartet. Wie bereits im Oktober berichtet haben die gestiegenen Ergebniserwartungen der im zweiten Quartal 2016 akquirierten Tochtergesellschaft Downhole Technology eine einmalige ergebnis-, aber nicht zahlungswirksame Aufwandsbuchung für die Anteile der Minderheitsgesellschafter in der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung von SBO im dritten Quartal 2017 notwendig gemacht. Ohne Berücksichtigung von Optionsbewertungen betrug das Ergebnis vor Steuern minus 17 Millionen Euro, das vergleichbare Ergebnis des Vorjahres minus 62,3 Millionen Euro.

"Unsere Erwartung, dass Nordamerika eine erkennbare Markterholung zeigen wird, ist voll eingetroffen. Umsatz und operatives Ergebnis haben sich erfreulich entwickelt. Der Auftragseingang hat sich in diesem Jahr sogar verdoppelt. SBO hat damit operativ die Trendwende geschafft und das Ergebnis deutlich ins Positive gedreht", sagt SBO-Chef Grohmann, der für Aktionäre noch eine gute Botschaft hat: Aufgrund der positiven operativen Entwicklung des Unternehmens und des vorherrschenden Marktumfeldes wird für das Jahr 2017 eine Dividende von 50 Cent pro Aktie vorschlagen. Im Jahr zuvor war die Dividende gestrichen worden.

An Börse ist die Durststrecke für die SBO-Aktie schon seit längerem vorbei. Allein in den vergangenen drei Monaten verteuerte sich die Aktie um 30 Prozent. Der Börsewert des Unternehmens liegt wieder bei mehr als 1,4 Milliarden Euro.

Nach dem Rekordhoch von knapp 96 Euro im Juli 2014 war das Papier auf bis zu 42 Euro abgesackt. Am Montag kostete es bereits wieder mehr als 90 Euro. Analysten der Erste Group haben in der Vorwoche das Kursziel auf 94,50 Euro gehoben. Credit Suisse hingegen sieht das Kursziel bei 81 Euro.

SBO ist führender Anbieter von Werkzeugen und Equipment für Anwendungen im Bereich direktionaler Bohrungen sowie Well Completion und der weltweite Marktführer in der Fertigung von Hochpräzisionskomponenten aus nicht magnetisierbaren Stählen. Das Angebot reicht von kundenspezifischen komplexen Komponenten für die Oilfield Service-Industrie bis hin zu einer Auswahl an hocheffizienten Lösungen und Produkten für die Öl- und Gasindustrie. SBO beschäftigte per 31. Dezember 2017 weltweit 1426 Mitarbeiter (31. Dezember 2016: 1200), davon in Ternitz 309 und in Nordamerika (inkl. Mexiko) 757.

(APA)

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