Pensionen belasten Air France

A passenger walks past an Air France sign at Nice Cote d'Azur airport as most of the flights are cancelled due to a storm in Nice
A passenger walks past an Air France sign at Nice Cote d'Azur airport as most of the flights are cancelled due to a storm in NiceREUTERS
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Die französische Airline profitierte von der Air-Berlin-Pleite. Die hohen Kosten für Pensionsrückstellungen verursachten aber einen Nettoverlust.

Der Airlineverbund Air France/KLM profitierte im Vorjahr - so wie andere europäische Fluggesellschaften - von der Air-Berlin-Pleite. Das Aus des deutschen Konkurrenten brachte der französisch-niederländischen Fluggesellschaft zusätzliche Kunden. Der Umsatz legte hingegen dank gestiegener Passagierzahlen um 4 Prozent auf 26 Mrd. Euro zu. Der Betriebsgewinn schoss infolge dessen um 42 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro in die Höhe. Analysten hatten allerdings noch etwas mehr erwartet.

Das positive Geschäftsumfeld habe dem Unternehmen geholfen, erklärte Finanzchef Frederic Gagey. Es sei aber ebenfalls gelungen, die Kosten stabil zu halten. Wie andere Fluggesellschaften profitierte auch Gageys Unternehmen zuletzt von niedrigen Kerosinpreisen. In Air-France-KLM-Flugzeuge stiegen zudem auch wieder mehr Passagiere aus Asien und Lateinamerika. Deshalb werde dort die Kapazität in diesem Jahr ausgebaut, so Gagey.

Unter dem Strich sah die Bilanz des Lufthansa-Rivalen allerdings nicht so rosig aus wie im operativen Geschäft: Eine neue Pensionsvereinbarung mit den Piloten und dem Bordpersonal von KLM brockte dem Mutterkonzern in Paris einen Nettoverlust von 274 Millionen Euro ein. Das Altersvorsorge-Paket belastete das Ergebnis mit 1,4 Milliarden Euro. Schattenseite bei Air France KLM war zudem, dass sich in Frankreich die Konkurrenz von Hochgeschwindigkeitszügen immer stärker bemerkbar machte.

Konkurrenz durch Billig-Airlines wächst

Air France/KLM ist aber ebenso wie die zwei großen Rivalen Lufthansa und IAG/British Airways mit neuer Konkurrenz durch Billigflieger konfrontiert. So will der irische Billigflieger Ryanair sein Geschäft in Frankreich ausbauen. Zudem drängt zum Beispiel Norwegian Air Shuttle stärker in den Markt mit lukrativen Langstreckenflügen. In diesem Umfeld setzt Air France/KLM weiter auf die eigene Stärke. Die Kapazität soll heuer um bis zu vier Prozent steigen. Damit würde die Zahl der angebotenen Flugkilometer stärker zulegen als 2017.

Zudem sollen die Stückkosten - also die Kosten pro Passagier - sinken, wenn man die steigenden Treibstoffkosten ausklammert. Das will Air France-KLM durch den Ausbau der Billigflugmarke Joon, ein Plus an Produktivität und ein besseres Flottenmanagement erreichen. So dürfte das operative Geschäft im laufenden Jahr Geld abwerfen. Damit sollte auch der Schuldenstand weiter sinken.

An der Börse war die Aktie von Air France in den vergangenen Wochen unter Druck geraten, nachdem sie im Jahr 2017 wie das Papier der Lufthansa deutlich an Wert gewonnen hatte. Zuletzt mehrten sich aber die Zweifel der Investoren, ob die Lage für etablierte Anbieter so günstig bleibt wie zuletzt.

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