Millionenpleite eines renommierten Möbelherstellers

Die KAPO Möbelwerkstätten sind insolvent. Das renommierte Unternehmen, das mit der Marke "Neue Wiener Werkstätte" bekannt ist, hat Schulden von mehr als fünf Millionen Euro.

Über das Vermögen der KAPO Möbelwerkstätten GmbH aus Pöllau wurde am Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.  Zum Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Bertram Schneeberger bestellt. 94 Dienstnehmer und 176 Gläubiger sind von der Pleite betroffen, berichten die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870.

Das renommierte Unternehmen produziert  hochwertige Möbel, welche unter der Marke „NWW neue Wiener Werkstätte“ vertrieben werden. Es hat seit ein paar Jahren mit negativen Ergebnissen zu kämpfen. Ursächlich dafür ist die generell schlechte Lage in der Möbelbranche sowie die zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa. Investitionen in Wien, wo ein Schauraum errichtet wurde, brachten nicht den gewünschten Erfolg, was zu zu Meinungsverschiedenheiten in der KAPO Holding unter den Familien-Gesellschaftern geführt haben soll. Gespräche zur Finanzierung mit möglichen neuen Hausbanken brachten nicht den gewünschten Erfolg, auch verzögerte sich die geplante Aufnahme eines Privatkredites, den  Karl Polzhofer zur Verfügung stellen wollt.

Die notwendigen Mittel für die Erfüllung der Sanierungsplanquote sollen aus dem Unternehmensfortbetrieb finanziert werden. Ausreichend abzuarbeitende Aufträge seien im Unternehmen vorhanden, heißt es.

Die KAPO Unternehmensgruppe geht auf eine bereits im Jahr 1927 gegründete Tischlerei in Pöllau zurück, wobei man sich auf die Herstellung von Fenstern und Türen aus Holz und Holz-Alu, Portale, Wintergärten und Fassaden spezialisiert hat. Die Gruppe umfasst mehrere Unternehmen. Insbesondere nicht von der Insolvenz betroffen ist das Fensterwerk KAPO Fenster und Türen GmbH.

Die Aktiva zu Buchwerten betragen 3,053 Millionen Euro. Ihnen stehen Passiva von 5,31 Millionen Euro gegenüber. Davon einfallen 521.000 Euro auf Lieferantenverbindlichkeiten,  rund 1,94 Millionen Euro auf Dienstnehmerforderungen, 640.000 Euro auf Abgabenrückstände und 1,71 Millionen Euro auf sonstige Verbindlichkeiten. Diese betreffen unter anderem andere Gesellschaften der KAPO-Gruppe, welchen allenfalls eigenkapitalersetzender Charakter zuzumessen ist.

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