Razzia: Immo-Gruppe 6B47 weist Vorwürfe als haltlos zurück

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Man wolle den Sachverhalt "schnellstmöglich aufklären", teilte 6B47-Vorstandschef Peter Ulm mit. Zwei Baufirmen sollen eine 17-seitige Strafanzeige eingebracht haben, die eine Hausdurchsuchung zur Folge hatte.

Die Wiener Immobilien-Gruppe 6B47 weist - nach Hausdurchsuchungen durch Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag - alle über Medienberichte bekannt gewordenen Vorwürfe zurück. Diese haben sich auf Verdacht der Untreue und des schweren Betrugs bezogen. Man werde alles dafür tun, die haltlose Unterstellung ehestmöglich aufzuklären und kooperiere voll mit den Behörden, erklärte 6B47 am Freitag.

Die Vorwürfe zum Bauprojekt "Philips-Haus" seien "völlig haltlos", man wolle, dass dieser Sachverhalt "schnellstmöglich aufgeklärt" wird, betonte Vorstandschef Peter Ulm in einer Aussendung. Ursache der Ermittlungen und der von Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und Polizei durchgeführten Hausdurchsuchungen sei ein seit Dezember 2017 andauernder Rechtsstreit mit einem Bauunternehmen auf der Baustelle "Philips-Haus", so 6B47. Dieses habe offensichtlich eine Strafanzeige eingebracht, die der Betreibergesellschaft RBB Renovatio noch nicht einmal vorliege. RBB Renovatio ist eine gemeinsame 50:50-Tochter von 6B47 und Sans Souci, die das "Philips-Haus" an der Wiener Triester Straße umbauen. Das Vorhaben gehe zügig voran, sei vollständig vermietet und werde planmäßig bis Sommer 2018 fertig und eröffnet, betonte 6B47 heute.

Zwischen einigen beauftragten Baufirmen und den Bauherren wird freilich seit Herbst gestritten, der "Kurier" berichtete mehrfach darüber. Zwei Baufirmen sollen kurz vor Weihnachten eine 17-seitige Strafanzeige eingebracht haben, davor sollen drei Anzeigen anderer Unternehmen sowie zwei Ermittlungsberichte der Kripo bei der WKStA eingelangt sein.

6B47 beruft sich auf Mängel beim Bau

Ein Vorwurf seitens der beiden Baufirmen: Die RBB-Renovatio-Geschäftsführer sollen "durch Vorspiegelung der Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit" Baumeister-Arbeiten beauftragt haben, es gilt die Unschuldsvermutung. Der Vermögensschaden betrage 2,574 Mio. Euro, so der heutige Zeitungsbericht. Im November war berichtet worden, die Wilhelm Sedlak GmbH und die AY-KA Bau GmbH hätten angeblich überfällige 1,875-Mio.-Teilrechnungen eingeklagt. Vom Werkvertrag mit der RBB Renovatio waren die Kläger jedoch schon Monate davor zurückgetreten. Die RBB räumte laut Medien vorübergehende Liquiditätsengpässe wegen massiver Baukostenkostenüberschreitungen ein, die aber behoben seien.

6B47 betonte am Freitag, Fakt sei, dass "im Zuge der Bauarbeiten zahlreiche Mängel aufgetreten und nach wie vor nicht behoben" seien. Als Konsequenz habe die RBB Renovatio ein neues Bauunternehmen mit der Fertigstellung beauftragt.

Sämtliche unstrittige Rechnungen seitens der ehemaligen Baufirma seien vom Auftraggeber ordnungsgemäß beglichen. Strittig sei lediglich die Abrechnung von mangelhaften bzw. nicht in vollem Vertragsausmaß erbrachten Leistungen, die vor Begleichung zunächst von unabhängigen Sachverständigen zu bewerten seien, hält 6B47 fest.

(APA)

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