Während US-Investor Starwood Capital Group 800 Millionen Euro bietet, um sich bei Immofinanz und CA Immo einzukaufen, ist der nächste Coup im Anrollen: Die Immofinanz kauft Rene Benko und Ronny Pecik im großen Stil Aktien der s Immo ab.
Das Immobilienunternehmen Immofinanz hat sich bei dem österreichischen Konkurrenten S Immo eingekauft. Das Unternehmen habe einen Anteil von insgesamt 29,14 Prozent (19,5 Millionen Aktien) zu einem Kaufpreis von 20,0 Euro je Aktie erworben, teilte Immofinanz am Mittwoch mit. Das Transaktionsvolumen belaufe sich damit auf rund 390 Millionen Euro.
Den Großteil der Aktien (rund 14,6 Millionen Stück) habe die Immofinanz von der dem Investor Ronny Pecik zuzuordnenden RPR-Gruppe erworben. Ein kleinerer Teil von 4,9 Millionen Stück) komme von der Signa-Gruppe, die dem Karstadt-Eigner Rene Benko gehört. Die Finanzierung erfolge aus vorhandenen liquiden Mitteln des Konzerns und gegebenenfalls durch die Aufnahme eines Kredites, hieß es. Das Closing werde in einigen Monaten erwartet. Die Transaktion steht unter aufschiebenden Bedingungen, insbesondere der kartellrechtlichen Freigaben in Österreich und Deutschland.
Das Immobilienportfolio der S Immo ergänze sich mit dem der Immofinanz in den Bereichen Büro und Einzelhandel, sodass mit einer stärkeren Marktstellung beider Unternehmen und damit verbundenen Synergien in der Bewirtschaftung der Immobilien gerechnet werden könne, heißt es. Im Fall einer zukünftigen Zusammenführung der beiden Unternehmen würde auf Grund der gesteigerten Größe die Position am Kapitalmarkt gestärkt. Darüber hinaus könnten erhebliche Synergiepotenziale im Bereich der Finanzierungs- und Gemeinkosten erzielt werden.
Unabhängig vom Einstieg bei der S Immo prüft die Immofinanz weiterhin die Möglichkeit eines Zusammenschlusses mit der CA Immo und weitere strategische Optionen prüft. Dazu zählt unter anderem auch ein möglicher gewinnbringender Verkauf der CA Immo-Beteiligung. Der Merger liegt seit Februar auf Eis.
Zuletzt gab es hartnäckige Mediengerüchte, wonach letztlich alle drei großen österreichischen Immobilienkonzerne - Immofinanz, CA Immo und s Immo - fusionieren könnten. Die s Immo hält rund 12 Prozent an der Immofinanz und über fünf Prozent an der CA Immo. Eine Dreier-Konsolidierung gäbe Sinn, räumte s-Immo-Chef Ernst Vejdovszky zuletzt bei der Jahrespressekonferenz Anfang April ein.
Die s Immo hält rund 12 Prozent an der Immofinanz und über 5 Prozent an der CA Immo. Eine Dreier-Konsolidierung gäbe Sinn, räumte s-Immo-Chef Ernst Vejdovszky zuletzt bei der Jahrespressekonferenz Anfang April ein. Die Immofinanz ist an der CA Immo mit 26 Prozent beteiligt. Die CA Immo wiederum hält rund fünf Prozent an der Immofinanz.
S Immo ist an der Börse 1,1 Milliarden Euro wert, die Immofinanz 2,4 Milliarden Euro, die CA Immo 2,7 Milliarden Euro.
(APA/Reuters/red)