Grippewelle lässt Fielmanns Brillen-Absatz schrumpfen

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Das kalte Winterwetter und die Grippewelle haben Fielmann einen Absatzrückgang eingebrockt.

Der Brillenverkauf schrumpfte zu Jahresanfang leicht auf 1,92 Millionen Einheiten, wie Deutschlands größte Optikerkette am Donnertag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren bei Fielmann noch 30.000 Sehhilfen mehr über die Ladentheke gegangen. Der Konzernumsatz stieg dennoch um zwei Prozent auf knapp 350 Millionen Euro, weil Fielmann mehr Hörgeräte verkaufte. Der Quartalsüberschuss kletterte auf 43 (Vorjahr 42) Millionen Euro.

Im April erholte sich das Brillengeschäft wieder. Die Kundenfrequenz in den Niederlassungen habe deutlich zugenommen. An ihren Zielen halten die Hamburger fest. "Wir sind zuversichtlich, unsere Marktposition auszubauen, erwarten eine positive Entwicklung für das Geschäftsjahr 2018", teilte das börsennotierte Familienunternehmen mit. Zugleich treibt Fielmann die Expansion in Italien voran. Ende März öffnete das Unternehmen in Verona sein erstes Supercenter. Aktuell betreibt Fielmann in Norditalien zwölf Niederlassungen, mittelfristig sollen es 40 werden. 

Internationaler Zahlenreigen

Zahlreiche Firmen veröffentlichen dieser Tage ihre aktuelle Quartalsbilanz. Es folgt in Kurzform ein Überblick über einige Ergebnisse vom Donnerstag:

DRÄGERWERK: Der Medizintechnik-Anbieter ist schwach ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz ging währungsbereinigt um 2,5 Prozent auf 496 Millionen Euro zurück. Operativ rutschte das Unternehmen sogar in die roten Zahlen, der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 39,8 Millionen Euro nach einem Gewinn von 2,3 Millionen Euro im Vorjahr. Drägerwerk erwartet nun eine Ebit-Marge am unteren Ende der prognostizierten Spanne von vier bis sechs Prozent

BARCLAYS: Die britische Großbank hat dank guter Geschäfte seiner Investmentsparte mit 1,7 Milliarden Pfund vor Steuern mehr verdient als am Markt erwartet. Das Institut bekam im ersten Quartal aber auch die milliardenschwere Kosten für den Rechtsstreit über Vergehen im Vorfeld der Finanzkrise in den USA zu spüren.

LG ELECTRONICS - Der südkoreanische Elektronikkonzern hat seinen Gewinn dank starker Verkäufe von hochauflösenden Oled-Fernsehern und teuren Haushaltsgeräten im ersten Quartal um ein Fünftel auf umgerechnet 835 Millionen Euro (1,1 Billionen Won) gesteigert. Das ist der höchste Wert seit neun Jahren. Der Umsatz kletterte um 3,2 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro.

ROYAL DUTCH SHELL: Höhere Ölpreise haben die Geschäfte des Ölriesen im ersten Quartal kräftig angekurbelt. Der Gewinn stieg um 42 Prozent auf 5,32 Milliarden Dollar und übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Ölpreis erholte sich in den vergangenen Monaten deutlich und lag im ersten Quartal im Durchschnitt bei 67 Dollar je Barrel, 25 Prozent höher als im Vorjahr.

TOTAL: Der Ölriese hat im ersten Quartal von einer Rekordproduktion und gestiegenen Ölpreisen profitiert. Der Gewinn stieg um 13 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar und lag damit über den Erwartungen der Analysten. Die Produktion kletterte auch dank Zukäufen um fünf Prozent auf 2,7 Millionen Barrel Ölequivalent pro Tag.

KRONES: Der Abfüllanlagenbauer will mit Preiserhöhungen um durchschnittlich 4,5 Prozent seine Umsatz- und Ergebnisziele in diesem Jahr schaffen. Im ersten Quartal schrumpfte der Umsatz um ein Prozent auf 891,7 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern sank - unter anderem wegen des Tarifabschlusses - um 15 Prozent auf 56,2 Millionen Euro.

TELEFONICA: Ungünstige Währungseffekte haben den Betriebsgewinn des spanischen Telekomkonzerns trotz Fortschritten auf dem Heimatmarkt in den ersten drei Monaten um fast vier Prozent auf rund 3,86 Milliarden Euro gedrückt. Einsparungen verhinderten einen stärkeren Rückgang. Der Umsatz fiel um 7,2 Prozent auf knapp 12,2 Milliarden Euro.

KPN: Der niederländische Telefonkonzern hat trotz eines Umsatzrückgangs von 3,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro operativ mehr verdient. Durch Kosteneinsparungen konnte der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) im ersten Quartal um 2,3 Prozent auf 569 Millionen Euro gesteigert werden.

DMG: Der Werkzeugmaschinenbauer verbuchte zum Jahresauftakt Rekordwerte. In den ersten drei Monaten stieg der Auftragseingang um 18 Prozent auf 822 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebit) legte um 20 Prozent auf 41 Millionen Euro zu. Der Vorstand bestätigte seine Jahresziele, hob seine Erwartung für den Auftragseingang aber um 200 Millionen auf rund 2,7 Milliarden Euro an.

NORWEGIAN AIR: Die rasant wachsende Billigfluglinie rechnet im ersten Quartal mit höheren Verlusten. Das Minus dürfte sich unter dem Strich auch wegen höherer Kerosinkosten um 44 Prozent auf umgerechnet rund 268 Millionen Euro (2,6 Milliarden Kronen) ausweiten.

ORANGE: Der französische Telekomkonzern hat seinen bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) wegen solider Geschäfte in seinen Kernmärkten im ersten Quartal um fast vier Prozent auf 2,61 Milliarden Euro gesteigert. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis legte um zwei Prozent auf 10,82 Milliarden Euro zu. Orange bekräftigte, im laufenden Jahr das bereinigte Betriebsergebnis ausbauen zu wollen.

VOSSLOH: Der Bahntechnikkonzern hat in den ersten drei Monaten auch wegen schwächerer Geschäfte in China deutlich weniger verdient. Bei einem Umsatzrückgang um rund zehn Prozent auf 178,3 Millionen Euro brach der operative Gewinn auf 1,6 (Vorjahr: 9,6) Millionen Euro ein.

DELIVERY HERO: Der weltgrößte Online-Essenslieferdienst hat seinen Umsatz im ersten Quartal wegen gestiegener Bestellungen um 60 Prozent auf rund 544 Millionen Euro hochgeschraubt. Angaben zur Gewinnentwicklung machte das Berliner Unternehmen nicht. Bisher schreibt Delivery Hero rote Zahlen, will aber bis Jahresende zumindest die Gewinnschwelle vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf Monatsbasis knacken.

WIRECARD - Der Zahlungsabwickler hat seinen Umsatz im ersten Quartal um 52 Prozent auf 417 Millionen Euro gesteigert. Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte den vorläufigen Zahlen zufolge um 38 Prozent auf 112,3 Millionen Euro.

AIXTRON: Nach kräftig gestiegenen Bestellungen zum Jahresauftakt rechnet der Chipanlagenbauer damit, die Jahresziele am oberen Rand der Prognose zu erreichen. Im ersten Quartal schnellte der Auftragseingang um 27 Prozent auf 78,6 Millionen Euro in die Höhe, der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 62,4 Millionen. Operativ verbuchte die Firma einen Gewinn (Ebit) von 7,9 (Vorjahr: minus 12,7) Millionen Euro.

NOKIA: Der Telekomausrüster hat im ersten Quartal kräftig Federn gelassen. Bei einem Umsatzrückgang um neun Prozent auf 4,9 Milliarden Euro sank der operative Gewinn um 30 Prozent auf 239 Millionen Euro. Gleichwohl bekräftigte der Konzern seine Jahresziele.

TAKKT: Der Büroversandhändler hat im ersten Quartal einen Rückgang des Betriebsgewinns (Ebitda) um ein Viertel auf 33,4 (44,9) Millionen Euro hinnehmen müssen. Als Grund nannte das Unternehmen neben einem um 4,4 Prozent rückläufigen Umsatz von 276,1 Millionen Euro Währungseffekte und steigende Kosten.

WACKER CHEMIE: Der Chemiekonzern hat die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten fast punktgenau getroffen. Der Umsatz stagnierte im ersten Quartal durch Währungseffekte bei 1,22 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) fiel dank höherer Preise mit 255 Millionen Euro elf Prozent besser aus als im Vorjahr. Es sei nicht auszuschließen, dass die Ergebnisprognose für 2018 übertroffen werde, erklärte Wacker.

PHILIPS LIGHTING: Der niederländische Leuchtmittelhersteller hat zum Jahresauftakt wegen Restrukturierungskosten einen Gewinneinbruch verbucht. Bei einem Umsatzrückgang von 3,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro sank der Nettogewinn im ersten Quartal auf 20 (VOrjahr: 61) Millionen Euro.

TAG IMMOBILIEN: Die Immobilienfirma hat ihr operatives Ergebnis aus dem Vermietgeschäft (FFO 1 ohne Verkäufe) im ersten Quartal um rund 23 Prozent auf 35,1 Millionen Euro gesteigert. Beim Leerstand gab es einen Anstieg auf 5,9 nach 5,8 Prozent zu Jahresbeginn.

KION: Der Gabelstaplerhersteller ist trotz negativer Währungseffekte in den ersten drei Monaten 2018 vorangekommen. Der Konzern steigerte seinen Umsatz um 2,4 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) wuchs um 4,2 Prozent auf 157,9 Millionen Euro.

SAMSUNG ELECTRONICS: Eine starke Nachfrage nach Speicherchips hat dem südkoreanischen Konzern einen Rekordgewinn beschert. Das Betriebsergebnis des weltgrößten Halbleiterherstellers schoss um 58 Prozent in die Höhe auf 15,6 Billionen Won (11,8 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg um fast 20 Prozent auf umgerechnet 46 Milliarden Euro.

VALE: Der Quartalsgewinn des weltgrößten Eisenerz-Herstellers ist wegen gestiegener Kosten und gesunkener Eisenerzpreise um 36 Prozent eingebrochen auf 1,59 Milliarden Dollar. Damit blieb der brasilianische Konzern deutlich unter den Erwartungen von Analysten. 

(Reuters)

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