Commerzbank verdient operativ weniger

Die deutsche Commerzbank bleibt im ersten Quartal unter den Erwartungen.

Die Commerzbank spürt trotz steigender Kundenzahlen weiterhin die niedrigen Zinsen und den harten Wettbewerb. Der Gewinn vor Steuern sank im ersten Quartal um zwölf Prozent auf 289 Millionen Euro, wie das Frankfurter Institut am Dienstag mitteilte. Da die Bank kaum Steuern zahlen musste, stieg der Konzerngewinn um neun Prozent auf 250 Millionen Euro.

Im ersten Quartal gewann die Bank nach eigenen Angaben rund 73.000 Kunden. "Wir wachsen in unserem Kerngeschäft mit Privat- und Firmenkunden", sagte Vorstandschef Martin Zielke. "Für das Geschäftsjahr 2018 streben wir wie angekündigt die Ausschüttung einer Dividende an." Dafür habe das Institut im ersten Quartal fünf Cent je Aktie bei Seite gelegt. Zuletzt hatte die Commerzbank für 2015 eine Dividende von 20 Cent je Aktie gezahlt - die bisher einzige Gewinnausschüttung seit der Finanzkrise.

"Wachstum ist unsere Antwort im weiterhin sehr wettbewerbsintensiven deutschen Bankenmarkt", sagte Finanzchef Stephan Engels. Bis 2020 will die Commerzbank 14 Millionen Privatkunden in Deutschland haben, zwei Millionen mehr als 2016. Bis sich ein Neukunde bezahlt macht, dauert es der Bank zufolge allerdings 18 Monate. Zunächst einmal kostet die Kundengewinnung Geld.

Wegen der niedrigen Zinsen und dem harten Wettbewerb bleiben die Erträge trotz der steigenden Kundenzahlen unter Druck. Den harten Preiswettbewerb bekommt die Commerzbank insbesondere im Firmenkundengeschäft zu spüren. Die Erträge des Konzerns gingen um 3,7 Prozent auf 2,30 Milliarden Euro zurück. Die Bank verwies auf Einmaleffekte, ohne diese seien die Erträge leicht gestiegen. Die Verwaltungsaufwendungen kletterten im ersten Quartal um 3,8 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Die Bank steckt viel Geld in die Digitalisierung, zudem musste sie mehr für die Bankenabgabe berappen.

Das Kapitalpolster schrumpfte wegen des Kreditwachstums und der neuen Bilanzierungsregeln (IFRS-9). Mit einer Kernkapitalquote (CET-1) von 13,3 Prozent per Ende März (Ende Dezember: 14,1) verfüge die Bank aber über genügend Spielraum für weiteres Wachstum und eine Dividende. 

(Reuters)

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