Lichtkonzern Osram muss Sparkurs beschleunigen

Der Lichttechnikkonzern Osram senkt erneut seine Prognose. Die Aktie bricht um zehn Prozent ein.

Wegen der wachsenden Unsicherheit bei den Hauptkunden aus der Autoindustrie hat der Lichttechnikkonzern Osram erneut seine Ziele nach unten geschraubt. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet der Vorstand jetzt nur noch ein Umsatzplus zwischen einem und drei Prozent statt wie zuletzt zwischen drei und fünf Prozent. Wie das Münchner Unternehmen am Donnerstag mitteilte, soll der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) zwischen 570 und 600 Millionen Euro liegen; bislang waren rund 640 Millionen Euro angekündigt, nach 695 Millionen Euro im Geschäftsjahr zuvor. Handels- und Vertriebsbeschränkungen sowie Planungsrisiken hätten bei den Autobauern "zu einer spürbaren Verunsicherung geführt". Osram macht rund die Hälfte seines Geschäfts mit der Fahrzeugindustrie. An der Börse brach die Osram-Aktie um mehr als zehn Prozent ein.

Als weiteren Grund für die erneute Prognosesenkung nannte der Konzern Projektverschiebungen bei Kunden aus der Mobilfunkindustrie und Gewächshausbeleuchtung. Die Realisierung sei jetzt für das Geschäftsjahr 2019 geplant. Osram hatte bereits im April niedrigere Gewinn- und Umsatzziele ausgegeben; damals machte vor allem der schwache Dollar den Bayern einen Strich durch die Rechnung. Währungseffekte und hoher Preisdruck sorgten beim Osram-Konkurrent Zumtobel im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 für einen Verlust, wie der österreichische Konzern mitteilte. Zumtobel strich deshalb die Dividende.

Osram kündigte an, den Sparkurs zu beschleunigen. Dazu gehöre "eine spürbare Reduzierung" der Verwaltungskosten und ein Umbau der Werkslandschaft. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sollten bereits im Juli 2018 abgeschlossen werden. Osram hatte im vergangenen Jahr angekündigt, rund 600 bis 700 Arbeitsplätze zu streichen. Zudem will der Konzern jetzt beim Einkauf stärker sparen und die Effizienz in Forschung und Entwicklung steigern; entsprechende Maßnahmen würden derzeit vorbereitet, hieß es in der Mitteilung weiter. 

(Reuters)

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