Chinesen bangen um Grammer-Übernahme

Grammer AG
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Der chinesische Autozulieferer Ningbo Jifeng will bei der Übernahme des bayerischen Sitze-Herstellers Grammer auf die Übernahme der Mehrheit verzichten.

Die Familie Wang, die hinter dem chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng steht, senkte die Annahmeschwelle für den deutschen Sitzehersteller Grammer am Mittwoch auf 36 von mindestens 50 Prozent. Das reiche im Normalfall, um in der Grammer-Hauptversammlung die Mehrheit der Stimmen zu haben, hieß es zur Begründung. Die Offerte über 60 Euro je Aktie, die eigentlich am nächsten Montag (23. Juli) ausgelaufen wäre, war bisher auf magere Resonanz gestoßen. Nur gut drei Prozent der Grammer-Aktionäre hatten sie bis Dienstagabend angenommen, gut 25 Prozent der Anteile hält Ningbo Jifeng bereits.

Zugleich drohten die Chinesen, sich bei Grammer wieder zurückzuziehen, wenn die Offerte scheitere. "In diesem Fall könnte die Familie Wang, deren Engagement sich bisher stabilisierend auf die Aktionärsstruktur von Grammer ausgewirkt hat, ihre langfristige Position im Unternehmen überdenken", hieß es in der Mitteilung. Der Grammer-Vorstand hatte die Chinesen als "weißen Ritter" an Bord geholt, um sich gegen den Einfluss des zweiten Großaktionärs, der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor, zu wehren. Hastor hatte die Offerte abgelehnt und nicht ausgeschlossen, selbst Grammer-Aktien zuzukaufen. DieGrammer-Aktie notierte am Mittwoch mit 59,80 Euro knapp unter der Übernahmeofferte.

Die meisten professionellen Investoren reichen ihre Aktien erst am Ende der Frist ein. Ob es für 50 Prozent gereicht hätte, sei aber "nicht hinreichend sicher" gewesen, begründete die Familie Wang die Senkung der Schwelle. Die Annahmefrist wird mit der Änderung der Bedingungen automatisch um zwei Wochen bis zum 6. August verlängert.

(Reuters)

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