Hamburger Weinhändler will Wein & Co schlucken

Sortiment bei Wein & Co
Sortiment bei Wein & Co(c) Clemens Fabry (Presse)
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Der Weinhändler könnte schon bald mehrheitlich in deutscher Hand sein. Die Chancen und Risiken des Investments werden gegenwärtig noch geprüft, heißt es.

Wein & Co könnte schon bald mehrheitlich in deutscher Hand sein. Mitte Juni hat der Hamburger Weinhändler Hawesko Gespräche über eine mehrheitliche Übernahme des österreichischen Unternehmens aufgenommen. Die gleichzeitig eingeleitete vertiefte Prüfung der Finanz- und Vermögenslage (Financial Due Diligence) ist derzeit noch im Laufen.

Der Reihe nach: Der Vorstand des deutschen Interessenten hatte vor fünfeinhalb Wochen in einer Ad-hoc-Mitteilung bekanntgegeben, in Verhandlungen über einen Mehrheitserwerb der Wein & Co Handelsgesellschaft mit Sitz in Vösendorf zu treten und mit der Sichtung der Bücher zu beginnen. Wann mit einem Ergebnis der Due-Diligence-Prüfung zu rechnen ist, konnte Hawesko-Sprecher Thomas Hutchinson am Freitag nicht sagen. "Wir haben unserer Mitteilung vom 12. Juni nichts hinzuzufügen", hielt er sich bedeckt. Die Chancen und Risiken des Investments werden gegenwärtig noch geprüft.

Wein & Co-Gründer spricht von "Sommerloch"

Der 70-jährige Gründer und Eigentümer von Wein & Co, Heinz Kammerer, war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. In der Gratistageszeitung "Heute" kommentierte er dieser Tage Berichte zu Haweskos Übernahmeplänen lediglich mit dem Wort "Sommerloch".

Erste Marktgerüchte über einen Verkauf von Wein & Co an die in Frankfurt börsennotierte Hawesko Holding AG hatten sich bereits zum Jahreswechsel verdichtet. Damals räumten die Hamburger lediglich ein, "Interesse am Unternehmen bekundet" zu haben, dass aber "zurzeit keine konkreten Verhandlungen" stattfänden.

Anfang Mai gab Kammerer bekannt, sich per 1. Juli aus der Geschäftsführung zurückzuziehen. Nun leiten Paul Truszkowski und Wolfgang Frühbauer die Weinhandelskette, die heuer ihr 25-jähriges Bestehen feiert und aus der Verlustzone kommen will.

Haweseko - der Name geht auf die frühere Bezeichnung Hanseatisches Wein & Sekt Kontor zurück - ist mit einem Jahresumsatz von rund 500 Mio. Euro fast zehnmal so groß wie Wein & Co. Das österreichische Unternehmen betreibt 20 Filialen und beschäftigt rund 280 Mitarbeiter.

(APA)

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