Laudamotion vor Arbeitskampf: Letzte Frist der Gewerkschaft

FILE PHOTO: A Laudamotion Airbus A320 plane is seen at the airport in Vienna
FILE PHOTO: A Laudamotion Airbus A320 plane is seen at the airport in ViennaREUTERS
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Da die Geschäftsführung der Airline nicht wie vereinbart am Dienstag einen Entwurf für einen Kollektivertrag vorgelegt hat, soll sie das bis Donnerstagabend machen. Andernfalls gibt es Betriebsversammlungen.

Der Kollektivvertrag für die 650 Mitarbeiter der Laudamotion solle demnächst fertig verhandelt sein, sagte Niki Lauda im März, kurz nachdem der Einstieg der Ryanair besiegelt worden war. Und deren Boss Michael O'Leary legte noch nach: „ Laudamotion wird die bestzahlende Low-Cost-Airline in Wien.“

Inzwischen ist Anfang August und den neuen KV gibt es noch immer nicht. Weshalb die Gewerkschaft GPA-djp langsam die Geduld verliert. Bis Dienstag sollte die Laudamotion-Führung einen KV-Entwurf vorlegen, so sei es vereinbart gewesen. „Wir haben aber nichts erhalten“, sagt GPA-Sprecher Daniel Gürtler zur „Presse“. Noch wird ein wenig zugewartet: Die Frist wurde bis Donnerstagabend verlängert. „Wir vertrauen darauf, dass die Airline auch an einer Lösung interessiert ist.“

Verhandlungsrunde am Freitag

Die soll für den Fall, dass der KV-Entwurf nachfristgerecht kommt – und auch „brauchbar“ ist -, schon am Freitag erzielt werden. Da ist am Nachmittag eine Verhandlungsrunde angesetzt – „und da wollen wir eigentlich den KV fertig machen“, so Gürtler.

Andernfalls droht auch bei Laudamotion ein Arbeitskampf – so wie er derzeit die Mutter Ryanair erschüttert. „Wenn wir nochmals hingehalten werden, wird es in Wien und Palma de Mallorca Betriebsversammlungen geben“, kündigt Gürtler an. Über den genauen Zeitpunkt würde mit 14-tägiger Vorlaufzeit informiert.

Nach der Neugründung der Laudamotion aus der insolventen „Niki“ im März hat Lauda Piloten und Flugbegleitern eine saftige Lohnsteigerung gegeben, um deren Abwanderung zu anderen Airlines zu verhindern. Denn anfangs waren die Mitarbeiter als Leiharbeiter bzw. über einen direkten Dienstvertrag beschäftigt, was böses Blut machte.
Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber hatte jüngst betont, es würde einen raschen Abschluss geben. Prinzipiell solle es ein fixes Basisgehalt geben und zudem würden jene Stunden bezahlt, die tatsächlich geflogen werden.

Laudamotion-Passagiere werden derzeit - so wie die anderen europäischer Fluglinien auf eine harte Probe gestellt. Streiks von Bordpersonal und Fluglotsen sowie Engpässe beim Abfertigungspersonal haben just in der Hauptreisezeit zur Streichung von tausenden Flügen und massiven Verspätungen geführt. Laudamotion habe laut Gruber bisher ab Wien nur sechs Flüge streichen müssen. Die Ryanair hat laut O'Leary allein im Juni 1100 Flüge gestrichen.

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