Volksbanken erwarten heuer zweistelligen Millionengewinn

ALEXANDRA EIZINGER
  • Drucken

Im Volksbanken-Verbund ist der Nettogewinn in den ersten sechs Monaten um 5,9 Prozent auf 39,8 Millionen Euro angestiegen.

Bei den Volksbanken laufen hohe Investitionen in die Systeme, auch die regulatorischen Kosten bleiben hoch. Trotzdem erwartet der Volksbanken-Verbund im Jahr 2018 einen zweistelligen Millionengewinn. In der Volksbank Wien AG ist ein "niedriges zweistelliges Millionen-Jahresergebnis" in Sicht, heißt es in den nun vorliegenden Halbjahresberichten.

Das erste Halbjahr 2018 hat bei der Volksbank Wien AG mit einem Nettogewinn von 29,1 Millionen Euro geendet. Ein Vergleich zur Vorjahresbilanz ist bei der Bank-AG wegen finaler Fusionen schwierig, per Ende Juni 2017 hatte ein Semestergewinn von 32,8 Millionen Euro in den Büchern gestanden.

Im Volksbanken-Verbund ist der Nettogewinn in den ersten sechs Monaten um 5,9 Prozent auf 39,8 Millionen Euro angestiegen. Das lag nach Angaben der Gruppe an einem robusten Kreditgeschäft und geringeren Kreditrisikovorsorgen und außerdem half der Verkauf der Volksbank Schweiz (durch die Volksbank Vorarlberg).

Belastend wirkten zudem methodische Umstellungen, die das Ergebnis aus Finanzinvestitionen um 7,7 Millionen Euro stärker ins Minus drückten. Der Kostentrend zeige nach unten, betonte am Donnerstag Volksbank-Chef Gerald Fleischmann. Der Verwaltungsaufwand sei im Halbjahr um 4,7 Prozent gesunken. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis, das der Vorstand als viel zu hoch erachtet, habe sich im Jahresabstand von 89,4 auf 88,9 Prozent leicht verbessert. Hier wird mittelfristig ein Wert von 60 Prozent angestrebt. Deshalb wird weiter der Sparstift angesetzt.

Das 2018 anhaltende Niedrigzinsumfeld erfordere eine Straffung der Kostenstruktur, bekräftigen die Volksbanker auch im Bankenverbund-Halbjahresabschluss. Die Produktivität müsse steigen. "Dazu werden unter anderem weitere Zusammenarbeitsmodelle innerhalb und außerhalb des Volksbanken-Verbunds evaluiert." Für letzteres seien Kooperationen mit bestehenden Partnern (wie DZ Bank, Union Invest etc.) in weiteren Geschäftsfeldern angedacht, sagte ein Volksbank-Sprecher am Donnerstag zur APA.

In der Volksbank Wien AG lag die Bilanzsumme Ende Juni bei 10,88 Milliarden Euro, im Volksbanken Verbund waren es 25,8 Milliarden Euro.

Die Mitarbeiterzahl im Volksbanken-Verbund ist in den sechs Monaten bis Ende Juni von 4.129 auf 3.924 gesunken. In der Volksbank Wien AG arbeiteten heuer zur Jahresmitte 1.323 Leute.

Die Volksbanken in Österreich haben zusammen 1,112 Millionen Kunden.

Um intern bei Schieflagen einspringen zu können, haben die Volksbanker Ende 2016 einen Treuhandfonds ("Leistungsfonds") eingerichtet. Der ist zunächst mit 50 Millionen Euro dotiert, davon 20 Millionen in bar, der Rest in Anleihen. Vom Cash-Anteil entfallen knapp fünf Millionen Euro auf die Volksbank Wien, in deren Halbjahresbilanz ist diese Position als Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung ausgewiesen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.