Millionenpleite von Vögele Shoes endet für Gläubiger überaus glimpflich

APA/GEORG HOCHMUTH
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Masseverwalter Tobias Gisinger spricht von einer Rekord-Insolvenzquote. Gläubiger der Schuhkette Vögele erhalten 58,96 Prozent ihrer Forderungen.

Die insolvente Vorarlberger Schuh & Schuh PKTS GmbH (Sitz in Dornbirn) - bis Dezember 2016 unter Vögele Shoes GmbH bekannt - hat das Konkursverfahren mit einer Quote von 58,96 Prozent abgeschlossen. Von den rund 5,54 Millionen Euro Forderungen können somit 3,24 Millionen  Euro an die Gläubiger ausgeschüttet werden. Masseverwalter Tobias Gisinger sprach von einer "Rekord-Insolvenzquote".

Die ehemals in Dornbirn beheimatete Schuhhandelskette hatte Ende Jänner 2017 Insolvenz angemeldet. Betroffen davon waren österreichweit 250 Mitarbeiter sowie rund 50 Filialen, das Sanierungskonzept sah vor, 20 bis 25 unrentable Filialen sofort zu schließen. Als Ursache für die Zahlungsunfähigkeit hatte Geschäftsführer Christian Hahn damals den hohen Preis- und Wettbewerbsdruck im Schuheinzelhandel genannt. Für eine notwendige Umstrukturierung fehlte das Geld, auch die Gesellschafter konnten keine Mittel zur Verfügung stellen. Insgesamt meldeten 577 Gläubiger Forderungen an.

Bei der Schlusstagsatzung am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch präsentierte Masseverwalter Gisinger nun eine Insolvenzquote von 58,96 Prozent. Erzielt wurde diese durch den Verkauf von 17 der verbliebenen 25 Filialstandorte an Schuheinzelhändler - die deutsche Kette Reno kaufte etwa acht Filialen - und Branchenfremde wie die Drogeriekette dm. Damit seien hohe Verwertungserlöse erzielt und auch zahlreiche Arbeitsplätze gesichert worden, teilte der Masseverwalter mit. Zudem konnte man so hohe Kündigungsentschädigungen für Vermieter vermeiden.

Ursprünglich hatte die Schuh & Schuh PKTS GmbH einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent beantragt, diesen aber im Mai 2017 zurückgezogen, weil der Finanzbedarf nicht aufgebracht und auch kein geeigneter Investor für die Herbst- und Winterware gefunden werden konnte. Masseverwalter Gisinger beschloss daraufhin den Verkauf einzelner "Filialpakete" sowie einen österreichweiten Abverkauf des gesamten Warenlagers innerhalb von drei Monaten. Die Wettbewerbshüter hatten Gisingers Vorhaben im Juni 2017 grünes Licht erteilt.

(APA)

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