Siemens hofft auf Milliarden-Auftrag im Irak

Deutschland will sich stärker am Wiederaufbau des Irak beteiligen.

Siemens bemüht sich um einen Milliarden-Auftrag im Irak. Dabei gehe es um Energieerzeugungskapazitäten von elf Gigawatt, teilte der Münchner Industriekonzern am Sonntag mit. Der Wiederaufbau des Landes habe für Siemens höchste Priorität. Bei dem Auftrag könnte es laut "Handelsblatt" um einen hohen einstelligen Milliardenbetrag gehen. Siemens-Chef Joe Kaeser sei in den Irak gereist, um am Sonntag eine Absichtserklärung auszuhandeln, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Vorbild für die geplante Vereinbarung sei das Geschäft mit Ägypten, das Kaeser persönlich vereinbart hatte.

Deutschland will sich stärker am Wiederaufbau des Irak beteiligen und die wirtschaftlichen Beziehungen zu dem innenpolitisch nach wie vor unruhigen Land ausbauen. Dazu reiste Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß am Sonntag nach Bagdad. Dort sind nach Angaben seines Ministeriums unter anderem Gespräche mit Ministerpräsident Haider al-Abadi vorgesehen.

Immer mehr deutsche Firmen engagiert

Nach langen Jahre von Krieg und Zerstörung sei der Irak nun auf gutem Weg, zerstörte Infrastruktur wiederaufzubauen und das Land auf die Zukunft auszurichten, sagte Bareiß der Nachrichtenagentur Reuters. Hierbei könne und wolle Deutschland helfen. "Es freut mich, das sich wieder zunehmend mehr deutsche Unternehmen im Irak engagieren und am Wiederaufbau mitarbeiten", sagte der Staatssekretär. Diese Engagements unterstützten den Irak dabei, mit lokaler Wertschöpfung und der Qualifizierung einheimischer Mitarbeiter wieder ein solides wirtschaftliches Fundament in dem Land aufzubauen.

Deutschland unterstützt den Wiederaufbauprozess in den vom IS-befreiten Gebieten unter anderem mit einem ungebundenen Finanzkredit in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro. Die Bundesregierung sieht dabei aber die irakische Regierung in der Verpflichtung, mit Reformen den Wiederaufbau auch mit Hilfe privater Investitionen abzusichern.

Der bilaterale Handel zwischen Deutschland und dem Irak belief sich im vergangenen Jahr auf gut 1,6 Milliarden Euro. Knapp eine Milliarden Euro davon entfiel auf Importe aus dem Irak, überwiegend Öl. Während die Importe im Vergleich zu 2016 um fast 64 Prozent zulegten, ging das deutsche Exportgeschäft in den Irak leicht zurück.

(Reuters)

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