Die Fertigung des Model 3 sei teurer und langsamer als erwartet, schreibt David Einhorn in einem Aktionärsbrief. Einhorn hatte schon 2007 die Lehman-Pleite vorhergesagt.
Der legendäre Hedgefonds-Manager David Einhorn hatte mit der Vorhersage der Lehman-Plaite vor zehn Jahren recht behalten. Nun sieht der US-Starinvestor auf den Autobauer Tesla ähnliches Ungemach zukommen. Zwischen dem Elektroautohersteller und der Bank gebe es „viele Parallelen“, heißt es in einem Brief von Einhorns Hedgefonds Greenlight Capital an Anleger, den die deutsche Zeitung „Welt“ eingesehen hat.
Musk verhalte sich wie das Management des gestürzten Bankhauses vor 2008, schrieb Einhorn. Und Tesla-Chef Elon Musk sollte diese Warnungen ernst nehmen. Einhorn ist bekannt dafür, akribisch Daten zu analysieren und präzise Vorhersagen zu treffen. Im Sommer 2007, als viele Investoren noch nichts ahnten, sah der Mann die Finanzkrise heraufziehen. Für Tesla ist das eine durchaus ernst zu nehmende Botschaft.
"Parallelen" zwischen Lehmann und Tesla
Der legendäre Hedgefonds-Manager David Einhorn sieht den Autobauer auf dem Weg in den Abgrund und zieht den Vergleich zur Lehman-Pleite. Auch die hatte er schon vorhergesagt. Einhorn hält nicht viel vom Techmilliardär. Er verspreche viel und liefere wenig. „Wir denken, dass die Täuschung Tesla bald einholt“, heißt es in dem Brief von Greenlight, „so wie bei Lehman.“ Und weiter: „Elon Musks erratisches Verhalten deutet darauf hin, dass er das ebenso sieht.“
Es ist bekannt, dass Einhorn nicht an Tesla glaubt – sein Hedgefonds hat die Aktien des Unternehmens seit einiger Zeit geshortet und auf diese Weise viel Geld verdient. Auch bei Lehman hätten die Manager vorgeschlagen, die Bank von der Börse zu nehmen. Zudem hätten sie Leerverkäufer beschimpft. Tatsächlich dachte auch Musk vor einiger Zeit auf Twitter darüber nach, den Handel mit Tesla-Aktien zu beenden. Und tatsächlich wetterte auch er mehrfach gegen Shortseller. Bei diesen Investoren, die auf fallende Kurse spekulieren, ist Tesla derzeit recht gefragt.
Als Teslas größtes Problem ortet Greenlight das Model 3. Musk habe geglaubt, er könne die Produktionskosten senken und das Produktionstempo erhöhen, indem er seine Fabriken automatisiere, indem er nahezu alle Arbeiter durch Roboter ersetze. Aber diese Rechnung sei nicht aufgegangen. Die Fertigung sei teurer und langsamer als erwartet. Er könne das Auto nicht bauen, ohne zu viel Geld zu verlieren, steht in dem Brief.
(red./herbas)