Chef von Media-Saturn-Mutter tritt nach Gewinnrückgang ab

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Nach den schwächelnden Geschäften von Media Markt und Saturn tauscht die Elektronikhandelsholding Ceconomy ihre Führung aus. Vorstandschef Pieter Haas gebe mit sofortiger Wirkung seinen Posten auf.

Nach den schwächelnden Geschäften von Media Markt und Saturn tauscht die Elektronikhandelsholding Ceconomy ihre Führung aus. Vorstandschef Pieter Haas gebe mit sofortiger Wirkung seinen Posten auf, teilte der Konzern am Samstag mit. Darauf hätten sich Haas und der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung geeinigt.

Finanzchef Mark Frese werde seinen Arbeitsvertrag aufheben, sobald ein Nachfolger für Haas gefunden sei. Ceconomy hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr nach ersten Berechnungen seine bereits eingedampften Gewinnziele verfehlt und damit den Aktienkurs in den Keller geschickt.

"Angesichts der jüngsten Entwicklungen besteht zwischen allen Beteiligten Einigkeit, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine personelle Neuaufstellung ist", sagte Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen. "Wir sind fest davon überzeugt, dass es Ceconomy nur so gelingen wird, verloren gegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt wieder herzustellen." Es werde umgehend mit der Suche nach einem neuen Vorstands- und einem neuen Finanzchef begonnen. Vorerst werde Frese das Unternehmen gemeinsam mit Vorstandsmitglied Dieter Haag führen.

Haas hatte den Konzern seit der Spaltung der früheren Metro Group im Juli 2017 geführt und war zuvor seit 2013 Vorstandsmitglied der Metro. Vor dieser Zeit hatte er verschiedene leitende Funktionen bei der Media-Saturn-Holding. Vor wenigen Tagen hatte Ceconomy mitgeteilt, dass nach ersten Berechnungen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein deutlicher Gewinnrückgang statt der ursprünglich erwarteten Zuwächse zu verzeichnen sei. Der operative Gewinn (Ebit) ging demnach bis Ende September auf etwa 400 Millionen Euro zurück und liegt damit um fast 100 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Vor allem das Deutschland-Geschäft rund um Media Markt und Saturn habe sich schwächer als erwartet entwickelt, hieß es zur Begründung. Händler sprachen von einem Desaster.

Die Holding war aus der Aufspaltung des Handelskonzerns Metro hervorgegangen. Größter Anteilseigner ist Haniel, der sich nach dem Verkauf seiner Metro-Anteile auch von Ceconomy trennen könnte. Ceconomy sei für Haniel eine reine Finanz-Beteiligung, hatte Haniel-Chef Stephan Gemkow gegenüber Reuters erklärt. "Wenn es einen Interessenten geben sollte, der einen Preis bietet, dem man nicht widerstehen kann, würde ich bei jeder unserer Beteiligungen aktiv werden."

(APA/Reuters)

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