B&C an neuen Beteiligungen interessiert

Der Kernaktionär von Amag, Lenzing und Semperit spitzt auf Anteile an Industrieunternehmen, die derzeit von Banken gehalten werden.

Die B&C Industrieholding, die Mehrheitsbeteiligungen an Lenzing, AMAG und Semperit hält, sucht weiterhin nach neuen Beteiligungen. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Im Auge hat sie dabei laut Aufsichtsratschef Wolfgang Hofer Anteile an Industrieunternehmen, die derzeit von Banken gehalten werden.

Bereits im Juni hatte Hofer grundsätzliches Interesse an der GE Jenbacher bestätigt, der inzwischen an den US-Finanzinvestor Advent ging. B&C habe sicher die Kraft, Unternehmen mit ein oder zwei Milliarden Euro Umsatz zu stemmen, sollte es aber in höherpreisige Segmente gehen, dann brauche man schon einen Partner, sagte Hofer bei der Bilanzpräsentation fürs Jahr 2017 im Juni.

Langfristig könnte die B&C auch eine Reduzierung ihrer Beteiligungen in Betracht ziehen, und nur mehr rund 40 Prozent an ihren Beteiligungsunternehmen halten, so Hofer nun laut Bloomberg. So könnte die Kontrolle beibehalten werden. B&C hält 52,7 Prozent an der AMAG, exakt 50 Prozent an Lenzing und 54,2 Prozent an Semperit sowie auch 10 Prozent an der Vamed.

Zur etwaigen neuen Beteiligungen sagt Hofer nun, dass er der Meinung ist, dass "Bankbestände in Industrieunternehmen nur vorübergehend sein sollten" und die Banken "früher oder später wieder herauskommen kommen sollten". Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich besitzt beispielsweise 15 Prozent der voestalpine-Anteile, die Oberbank hält weitere 8,1 Prozent am Stahlriesen. Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien ist am Baukonzern Strabag sowie dem Zucker-, Frucht- und Stärkeunternehmen Agrana beteiligt.

Die B&C Privatstiftung, deren Vorstand Hofer ist, wurde im Jahr 2000 von der Bank Austria und Creditanstalt errichtet. Ab 2000 erwarb die frühere Beteiligungsholding der Privatstiftung, die B&C Holding (Vorgängerin der B&C Industrieholding GmbH), eine Reihe wesentlicher bankgeschäftsfremder Beteiligungen der beiden Stifterinnen. Ende 2008 kaufte die B&C Privatstiftung die Genussrechte von der UniCredit Bank Austria zurück. Alle Beteiligungen stehen seither auch wirtschaftlich im vollen Eigentum der B&C. Die Dividendenerträge verbleiben somit in der unabhängigen B&C-Gruppe und können stiftungszweckkonform reinvestiert werden.

(APA)

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