Nach Ablauf der Bieterfrist für die Alitalia am Mittwochabend haben die Sonderkommissare der Airline zwei verbindliche Angebote erhalten. Es könnte sich dabei um Italiens Staatsbahnen und Easyjet handeln.
Nach Ablauf der Bieterfrist für die Alitalia am Mittwochabend haben die Sonderkommissare der Airline zwei verbindliche Angebote erhalten. Weiters traf eine unverbindliche Interessenserklärung ein, berichtete die italienische Fluggesellschaft in einer Presseaussendung. Die Sonderkommissare werden die Angebote prüfen und dem Industrieministerium ihre Bewertungen vorlegen, hieß es.
Eine der Interessenserklärungen dürfte von der Airline Easyjet eingereicht worden sein, die am Mittwochabend ihr Interesse für die Alitalia bekräftigt hat. Ein Einstieg in die sanierte Alitalia sei im Einklang mit der aktuellen Strategie von Easyjet in Italien, hieß es in einer Presseaussendung. Auch die italienischen Staatsbahnen (FS) haben ein Angebot für den Erwerb der Alitalia eingereicht. Die AUA-Mutter Lufthansa hatte betont, eine Partnerschaft kommerzieller Natur mit Alitalia sei möglich.
Die italienische Regierung hatte Mitte Oktober erklärt, sie wolle einen Anteil von rund 15 Prozent an der Fluggesellschaft behalten. Sie begrüßt den Beschluss der italienischen Staatsbahnen (Ferrovie dello Stato - FS), für die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia zu bieten. "Das bedeutet den Beginn eines großen Wandels für Alitalia", kommentierte Vizepremier und Industrieminister Luigi Di Maio. Dank der Unterstützung der Staatsbahnen könne die erste Gesellschaft der Welt entstehen, die Flugzeuge, Bahnen und Busse vereint", betonte der Minister.
Lufthansa nur für Partnerschaft zu haben
Alitalia steht unter staatlicher Sonderverwaltung, nachdem die Beschäftigten im vorigen Jahr einen Rettungsplan abgelehnt hatten. Zudem stellte der Staat ein Überbrückungsdarlehen über 900 Mio. Euro zur Verfügung und sucht einen Käufer. Die dafür gesetzte Frist läuft bis zum morgigen Mittwoch.
Die AUA-Mutter Lufthansa kann sich Vorstandschef Carsten Spohr zufolge eine Zusammenarbeit mit der insolventen Fluggesellschaft Alitalia vorstellen, eine Investition mit dem italienischen Staat komme jedoch nicht infrage. "Eine Partnerschaft kommerzieller Natur können wir uns vorstellen", sagte Spohr am Dienstag in einer Telefonkonferenz.
(APA)