Preise am Wiener Zinshausmarkt in zehn Jahren mehr als verdoppelt

FOLTIN Jindrich / WB
  • Drucken

Der Wiener Zinshausmarkt floriert. Otto Immobilien erwartet heuer einen Rekord bei Transaktionen.

In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Durchschnittspreise am Wiener Zinshausmarkt mehr als verdoppelt. Das geht aus der Jubiläumsausgabe des Zinsmarkthausberichts von Otto Immobilien hervor, der bei einer Pressekonferenz am Montag präsentiert wurde. Für das heurige Jahr gehen die Immobilienexperten von einem Rekordumsatz aus.

Der Durchschnittspreis entwickelte sich laut dem Bericht von 1.244 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2008 auf 2.890 Euro Quadratmeter im Jahr 2018. In den Außenbezirken stiegen die Preise noch deutlicher: So habe man in Favoriten vor zehn Jahren noch Häuser um 300 bis 700 Euro pro Quadratmeter erstehen können; heute müsse man für vergleichbare Häuser zumindest rund 1.800 Euro pro Quadratmeter hinlegen, schilderte Unternehmenschef Eugen Otto. "In diesen Lagen gab es also fast eine Verdreifachung." Die Renditen sind im selben Zeitraum von 4,7 Prozent auf 2,6 Prozent gesunken.

Weniger Privatbesitzer

Auch die Eigentümerstruktur verschob sich in den vergangenen zehn Jahren: Der Anteil der Privatpersonen sank von 67 Prozent (2008) auf 61 Prozent (2018), während der Anteil der Unternehmen von 21 auf 28 Prozent stieg. Die Bewirtschaftung und Instandhaltung von Zinshäusern werde unter anderem aufgrund der Unsicherheit um den Lagezuschlag immer aufwendiger und weniger planbar, was dazu führe, dass immer mehr Private verkaufen, erläuterte Thomas Gruber von Otto Immobilien.

Auch die im Sommer von der Stadt verordnete Verschärfung der Abrissgenehmigung für Gründerzeithäuser zeige Wirkung, meinte Gruber. Häuser, die nun doch nicht abgerissen werden dürfen, würden weiterverkauft. "Das belebt den Markt", so Gruber.

Der Bestand an Gründerzeit-Zinshäusern ging in den vergangenen zehn Jahren laut den Erhebungen von Otto Immobilien um neun Prozent zurück. Während es im Herbst 2009 noch 15.529 Gründerzeit-Zinshäuser nach der Definition des Immobilienunternehmens gab, waren es im August 2018 nur noch 14.071. Hauptursache dafür seien die Begründung von Wohnungseigentum oder Nutzungsänderungen, zuletzt hätten aber auch Abrisse eine größere Rolle gespielt.

Für 2018 erwartet Otto Immobilien ein "Rekordjahr", in dem wieder die Milliardengrenze erreicht wird. Im ersten Halbjahr 2018 sei mit 697 Millionen Euro das mit Abstand höchste Transaktionsvolumen erzielt worden, berichtete Richard Buxbaum, Leiter der Abteilung für Wohnimmobilien und Zinshäuser.

"Wir sehen leicht optimistisch in die Zukunft", sagte Otto. Er gehe davon aus, dass der Markt "preislich extrem stabil" bleibe, auch Preissteigerungen seien möglich.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.