Im Sommer wurden 1121 Mitarbeiter von Kika/Leiner beim AMS angemeldet. Doch nicht alle verloren ihren Job. Tatsächlich wurden bisher 712 Personen abgebaut. Für sie liegen Jobangebote von rund 30 Unternehmen vor.
Wien. Mitte des Jahres stand der zweitgrößte Möbelhändler Österreichs, Kika/Leiner, vor der Insolvenz. Er wurde bekanntlich von der Signa Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko übernommen. Von den 46 Standorten wurden vier geschlossen. 1121 der knapp 5100 Mitarbeiter in Österreich wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet. Am Freitag erfuhr die "Presse", dass bei weitem nicht so viele Menschen ihren Job verloren haben. Tatsächlich wurden bisher 712 Mitarbeiter abgebaut.
"Es haben alle den Sozialplan mit einer einvernehmlichen Auflösung angenommen, mit Ausnahme einer einzigen Person", heißt es bei Kika/Leiner. Viele, die das Unternehmen verlassen mussten, haben bereits einen neuen Job, heißt es. Kika/Leiner vermittelt Mitarbeitern über eine Intranet-Plattform an andere Unternehmen. Mittlerweile liegen Jobangebote von etwa 30 Unternehmen vor.
2013 wurde der bis dahin florierende Möbelhändler Kika/Leiner an die südafrikanische Steinhoff-Gruppe verkauft. Im Dezember 2017 wurden bei Steinhoff Unregelmäßigkeiten in Milliardenhöhe festgestellt. Seither ermittelt in mehreren Ländern die Justiz gegen ehemalige Manager, die Aktien des Unternehmens fielen ins Bodenlose. Kika/Leiner wurde durch die massiven Probleme des Mutterkonzerns mitgerissen. Anfang Juni trat schließlich die Signa-Gruppe auf den Plan und kaufte Kika/Leiner um kolportierte 450 bis 600 Millionen Euro.
(gh)