Gazprom fährt satte Gewinne ein

(c) REUTERS (MAXIM SHEMETOV)
  • Drucken

Der russische Konzern verdiente in den ersten drei Quartalen 13,4 Mrd. Euro.

Moskau/Wien. Das Geschäft beim russischen Gasriesen Gazprom läuft trotz diverser Spannungen mit seinen Abnehmern blendend. In den ersten neun Monaten des Jahres konnte demnach der Gewinn um 75 Prozent auf 1,02 Billionen Rubel (13,4 Mrd. Euro) gesteigert werden. Analysten hatten in etwa mit diesem Resultat gerechnet. Der Gewinn verdankt sich vor allem dem um 23 Prozent gestiegenen Exportpreis für Gas sowie dem um sieben Prozent gestiegenen Exportvolumen für Europa.

Der Umsatz wurde in den ersten drei Quartalen um 27 Prozent auf 5,9 Billionen Rubel erhöht. Dazu trug nicht nur der Verkauf von Gas, sondern gleichfalls jener von Öl und Ölprodukten bei. Was den Gassektor betrifft, so läuft das Geschäft mit Gazproms wichtigstem Absatzmarkt, Europa, wie geschmiert. Während nämlich der Umsatz im preislich ohnehin weniger interessanten Inland und in den exsowjetischen Nachbarländern nur um acht bzw. um 17 Prozent zulegte, schnellte der nach Europa um 38 Prozent auf 2,14 Billionen Rubel hoch.

Gazprom steuert damit auf einen neuen Rekord beim Export nach Europa zu. Waren im Vorjahr 194,4 Milliarden Kubikmeter in den Westen geliefert worden, was bereits ein Plus von 8,4 Prozent gegenüber 2016 war, so werden es 2018 laut Konzernführung über 200 Mrd. Kubikmeter sein. Man liefere damit bereits am Maximum der bestehenden jährlichen Abnahmeverträge, sagte Gazprom-Vizechef Alexandr Medwedjew. Gazproms Bonus ist der im Vergleich zum Flüssiggasmarkt günstigere Preis. Der Konzern sieht sich freilich mit Widerstand konfrontiert, was den Ausbau seiner Exportkapazitäten betrifft.

Die Expansionspläne kommen Gazprom teuer zu stehen. In den ersten drei Quartalen wurden für Investitionen 1,1 Billionen Rubel ausgegeben, für 2019 ist ein neuer Rekordwert veranschlagt. Dennoch will der Konzern die Dividende erhöhen. Vergangene Woche hatte Gazprom-Finanzchef Andrej Kruglov einen solchen Schritt angekündigt. Im Vorjahr noch hatte Alexei Miller erklärt, die Dividende aufgrund des Investitionsprogramms für zwei Jahre unverändert zu lassen. (est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.12.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.