Ex-Finanzminister versucht sich als Steuerberater

Georg Fahrenschon
Georg Fahrenschon imago/sepp spiegl
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Der frühere bayerische Finanzminister und Chef des Sparkassenverbands, Georg Fahrenschon, ist in die Privatwirtschaft gewechselt.

Der frühere bayerische Finanzminister und Chef des Sparkassenverbands, Georg Fahrenschon, übernahm zum Jahreswechsel einen Spitzenposten bei der Steuerberatungsgesellschaft WTS, bestätigte das Münchener Unternehmen laut einem "Handelsblatt"-Bericht.

Früher war Fahrenschon als CSU-Minister in München Eigentümervertreter der BayernLB, die die Mehrheit an der Kärntner Hypo hielt, bevor diese notverstaatlicht worden war. Daher hatte Fahrenschon im Winter 2009 als weiß-blauer Finanzminister viel Zeit unfreiwillig auch in Wien verbracht - in Krisensitzungen rund um die damalige Hypo Alpe Adria, von der heute in Österreich nur mehr die Abbaugesellschaft Heta übrig ist.

WTS jedenfalls gehört mit einem Umsatz von 132 Millionen Euro zu den sieben größten Steuerberatungen in Deutschland. Als Generalbevollmächtigter soll sich Fahrenschon dort laut dem "Handelsblatt" um Kunden aus dem industriellen Mittelstand und um Kooperationen kümmern. Das Engagement des Ex-Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes dürfte für Aufsehen sorgen: Denn Fahrenschon hat im April 2018 einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung akzeptiert. Er hatte seine Steuererklärungen für die Jahre 2012 bis 2014 verspätet abgegeben. Diese Affäre hat ihm den Job beim Sparkassenverband gekostet.

WTS-Chef Fritz Esterer sieht den Fall als abgeschlossen: "Herr Fahrenschon hat Fehler eingestanden und ist gut mit dem Verfahren umgegangen", sagte er dem Handelsblatt. Für Esterer zählen die "fachlichen und menschlichen Qualitäten", er befürchtet keine negative Auswirkung aufs Geschäft. Fahrenschon genieße "nach wie vor einen exzellenten Ruf und hat ein großes Netzwerk an Entscheidern, von dem wir profitieren werden".

(APA)

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