Rene Benko hat große Pläne für das einst größte Kaufhaus Europas

Das Karstadt Hermannplatz soll modernisiert werden
Das Karstadt Hermannplatz soll modernisiert werden
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Das „Karstadt Hermannplatz“ in Berlin war einst das größte Kaufhaus Europas. Immobilieninvestor Rene Benko will das Gebäude komplett umbauen und mit klassischem Art-déco-Stil zu neuem Glanz verhelfen. In Hamburg wird die "Gänsemarktpassage" ausgebaut.

Als Projektentwicklung der besonderen Art gilt die als „Karstadt Hermannplatz“ bekannte Warenhausimmobilie im Berliner Bezirk Kreuzberg/Neukölln. Das Gebäude, das vom Warenhaus- und Immobilienkonzern Signa des Investors Rene Benko zu einem flexiblen Multi-Use-Objekt umgebaut werden soll, erhält seine ursprüngliche Größe und sein Aussehen aus den 20ern des letzten Jahrhunderts zurück.

Zur Zeit seiner Errichtung im Jahr 1929 war das „Karstadt Hermannplatz“ mit 72.000 Quadratmetern und sieben Geschossen das größte Kaufhaus auf dem europäischen Kontinent. Über das Bauensemble erhoben sich zwei 24 Türme, die von 15 Meter hohen Lichtsäulen gekrönt waren. 24 Rolltreppen verbanden die Etagen. Das Karstadt-Haus erinnerte mit seiner Muschelkalkfassade und seiner vertikalen Gliederung stark an die mondänen Wolkenkratzer New Yorks. Es verfügte als erstes Kaufhaus Europas über einen unterirdischen U-Bahn-Zugang. Neben dem reichhaltigen Warenangebot begeisterte auch der 4000 Quadratmeter große Dachgarten, wo jeden Nachmittag Musikkapellen aufspielten.  Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Teile des Gebäudes zerstört und ab 1950 – wenn auch nicht vollständig – sukzessive wiederaufgebaut.

Im Rahmen der Projektentwicklung soll nun das Bestandsgebäude neu errichtet und um etwa ein Drittel auf rund 126.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche erhöht werden. Die Rekonstruktion des Gebäudes in der alten Kubatur ist im klassischen Art déco Stil vorgesehen.

In der neuen Entwicklung stehen Flächen für gewerbliche Nutzungen wie z. B. Büro und Hotel sowie eine große Markthalle zur Verfügung. Für Besucherinnen und Besucher, die bei einem Kaffee den Blick über Berlin genießen wollen, gibt es – wie im früheren Karstadt Hermannplatz – eine großzügige Dachterrasse.  Karstadt bleibt zentraler Bestandteil der Immobilie. Zum Zeitrahmen u nd zu den Kosten der Umgestaltung macht Signa keine Angaben. Das Projekt stünde noch ganz am Anfang.

Neues Projekt auch in Hamburg

Auch in Hamburg hat Signa große Pläne. Durch wurde, wie am Mittwoch bekanntgegeben wurde, die "Gänsemarktpassage" von der MEAG, dem Vermögensmanager der Versicherungen Munich Re und Ergo, erworben. Die Liegenschaft befindet sich in erstklassiger Lage zwischen dem Hamburger Gänsemarkt, Jungfernstieg und den Colonnaden. „Der Standort ist geprägt von seiner Zentralität, Urbanität sowie seiner sehr guten öffentlichen Anbindung und zählt zu den nachgefragtesten Büro- und Einzelhandelsstandorten Hamburgs“, sagt Timo Herzberg, Deutschland-Chef von Signa  Real Estate. "Mit dem Ankauf der Passage haben wir hier die einzigartige Möglichkeit, eine großflächige Projektentwicklung in der Hamburger Innenstadt zu realisieren." 

Die Gänsemarktpassage verfügt aktuell über insgesamt rund 15.000 Quadratmeter Mietfläche, davon entfallen etwa 12.400 Quadratmeter auf den im Jahr 1979 fertiggestellten Neubau und 2.600 Quadratmeter auf die beiden an den Colonnaden liegenden historischen Altbauten aus dem Jahr 1885. Signa plant im Rahmen einer Projektentwicklung ein hochwertiges Büro-, Wohn- und Geschäftshaus zu realisieren. Die beiden Altbauten sollen saniert und erweitert werden.

Der Standort ist exzellent an den öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Direkt vor dem Objekt befindet sich die U-Bahnstation „Gänsemarkt“ der U-Bahnlinie U2. Mit dieser ist der Hauptbahnhof in weniger als fünf Fahrminuten und der internationale Flughafen Hamburg in rund 30 Minuten erreichbar.

Das ist Signa

Die vom Tiroler René Benko 1999 gegründete Signa Gruppe ist eine privat geführte Industrieholding in den Bereichen Real Estate und Retail. Das Unternehmen ist mit einem Immobilienvermögen von über 14 Milliarden Euro und einem zusätzlichen Development Volumen von rund acht Milliarden Euro einer der bedeutendsten Immobilieninvestoren in Europa und betreibt mit ca. 45.000 Mitarbeitern und über sieben Milliarden Euro  Umsatz – davon ca. 750 Millionen Euro im Onlinebereich – namhafte Handelsunternehmen.

Die Signa Real Estate Gruppe zählt in namhaften europäischen Städten wie z. B. Berlin, Hamburg, München oder Wien zu den größten Immobilieninvestoren. Sie besitzt in den Toplagen zahlreiche Landmark Buildings wie z. B. das KaDeWe und den UPPER WEST Tower in Berlin, das Goldene Quartier mit dem Park Hyatt Hotel in Wien, die Alte Akademie in München oder das Alsterhaus und die Alsterarkaden in Hamburg.

(red)

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