Bei Kaufhof/Karstadt droht Jobabbau

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FILES-GERMANY-RETAIL-KAUFHOF-KARSTADTAPA/AFP/PATRIK STOLLARZ
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Der neue Warenhausriese soll laut Insidern künftig aus der Karstadt-Zentrale in Essen gelenkt werden.

Der neue deutsche Warenhausriese aus Karstadt und Kaufhof soll Insidern zufolge federführend aus der Essener Karstadt-Zentrale heraus gelenkt werden. Der Kölner Kaufhof-Hauptsitz stehe aber nicht vor dem endgültigen Aus, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Er solle als eine Art Außenstelle erhalten bleiben, wichtige Management-Funktionen verblieben in der Domstadt. Die Standort-Entscheidung sei aber auch mit einem Stellenabbau verbunden, Hunderte von Arbeitsplätzen in den beiden Zentralen stünden auf der Kippe. Die Beschäftigten sollen in Betriebsversammlungen informiert werden, hieß es weiter. Von Karstadt und Kaufhof waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

Kaufhof ist seit Ende November Teil eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Konkurrenten Karstadt. Der frühere Kaufhof-Eigner HBC hatte der Fusion im vergangenen Jahr nach langem Zögern zugestimmt. Die Nordamerikaner sind mit 49,99 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen mit Karstadt beteiligt, das über rund 240 Filialen mit einem Umsatz von gut fünf Mrd. Euro und rund 32.000 Mitarbeiter verfügt.

Benkos Signa ist Mehrheitseigner

Mehrheitseigner ist die Signa Holding des österreichischen Investors Rene Benko. Karstadt hat im operativen Geschäft das Sagen. Der langjährige Karstadt-Chef Stephan Fanderl führt den neuen Warenhaus-Riesen. Der Konzern muss im erbitterten Wettbewerb mit den Online-Händlern von Amazon bis Zalando bestehen.

Kaufhof hatte Insidern zufolge im wichtigen Weihnachtsgeschäft Umsatzrückgänge verbucht. Eine "entschlossene Sanierung" sei nun notwendig. Die Arbeitnehmervertreter hatten erklärt, beide Warenhäuser hätten ihren Platz in Deutschland. Die Tarifkommissionen hatten eine Standort- und Beschäftigungssicherung sowie eine volle Tarifbindung der beiden Häuser an die Flächentarifverträge für den Handel gefordertrt.

(APA/Reuters)

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