Drei Jahre lang segelte er um die Welt und ließ das Dichten sein. Vor 200 Jahren endete seine große Expeditionsfahrt. Adelbert von Chamisso gilt bis heute als einer der großen klassischen Autoren. Doch seine Liebe galt der Naturwissenschaft.
Am 3. August 1818 war die Weltreise beendet. Der kleine Zweimaster „Rurik“ lief mit seiner 35-Mann-Besatzung wohlbehalten im Hafen von St. Petersburg ein. Drei Jahre lang war das Schiff unterwegs gewesen, nun war die „Expedition Romanzoff“ zu Ende, eine der großen Fahrten, mit denen Europa seine Fühler weit in die außereuropäische Welt ausstreckte.
Sie war benannt nach dem Finanzier, dem russischen Grafen Romanzoff, dem Reichskanzler von Zar Alexander I., der das Unternehmen mit seinem Wohlwollen begleitete. Hatte die Expedition ihre hochgesteckten Ziele erreicht? Kommt darauf an, wie man es betrachtet. Die großen Seefahrten in dieser zweiten Phase der Globalisierung im 18. und 19. Jahrhundert waren gleichsam Parallelreisen. Oft divergierten die Motivationen der Auftraggeber und der Reisenden an Bord: Entdeckungsreisen wurden zu Forschungsfahrten.