Als man Kathedralen für Bücher erbaute

Eine Bibliothek als Geschenk Portugals an Brasilien: Real Gabinete Português de Leitura in Rio de Janeiro (1887).
Eine Bibliothek als Geschenk Portugals an Brasilien: Real Gabinete Português de Leitura in Rio de Janeiro (1887).(c) Massimo Listri
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Folgt man dem Zeitgeist, müsste man sich von Büchern jetzt endlich verabschieden. Die besondere Aura, die die prächtig ausgestatteten Bibliotheken der Vergangenheit haben, fesselt uns aber immer noch. Zum Buch „Die schönsten Bibliotheken der Welt“.

Was für ein Sommer das war! Nein, nicht die Temperaturen sind gemeint, sondern die andauernd schlechten Nachrichten zum Thema Buch. Das war nicht das übliche Branchengejammere, sondern diesmal ging es ganz konkret um das Aussterben der Spezies Buchleser. Bei den Buchmessen in Frankfurt, Leipzig und demnächst auch in Wien wird trotzdem weiterhin das Buch als Leitmedium inszeniert, und das Gedränge zwischen den Regalen ist weiterhin groß.

Doch die Beunruhigung ist mit Händen zu greifen, man merkt das an der lächerlich krampfhaften Ausstattung mancher Buchhandlungsketten, wo man durch einen Korridor von Plüschtieren und Gesellschaftsspielen durchmuss, um zu Büchern zu gelangen. Da braucht es nicht die Studie des deutschen Börsenvereins für den Buchhandel, wonach sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als sechs Millionen Deutsche völlig vom Buchlesen abgewandt haben.

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