Publikumspreis: Merck in Spittal auf dem Weg zur E-Plant

RAUNEGGER Klaus
RAUNEGGER Klaus(c) FOLTIN Jindrich
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Gewählt von der Online-Community der „Presse“ unter den Topbetrieben des Landes als ein führendes Unternehmen in den Bereichen Innovation und Digitalisierung.

Der deutsche Pharmariese Merck hat in Spittal an der Drau ein blühendes Tochterunternehmen, das heuer den Output seiner produzierten Tabletten von 1,6 Milliarden Stück auf 2,2 Milliarden erhöht hat. Daneben werden auch noch rund 700 Millionen Tonnen Salben hergestellt. „Wir haben heuer 60 Mitarbeiter aufgenommen und ein großes Bauprojekt im Laufen“, sagt Merck-Werk-Spittal-Geschäftsführer Klaus Raunegger. Acht Millionen Euro werden in ein neues Produktions- und Bürogebäude gesteckt.
Es ist auch noch nicht lang her, da hat Merck ein Gebäude dazugekauft, in dem man Spezialmaschinen für Versuche aufgebaut hat. „Dort können wir spezielle Rezepturen probieren und damit die Entwicklung von der Produktion trennen“, sagt Raunegger. Bisher habe man neue Produktversuche immer auf den Produktionsmaschinen gemacht.

Das neue Versuchsgebäude für die Nahrungsergänzungsmittel sieht Raunegger als Quantensprung. „Wir haben in diesem Bereich sechs Mitarbeiter beschäftigt, die nicht produktiv sind und nur an der Zukunft arbeiten.“ Und auch nicht regional für Spittal, sondern zusammen mit anderen Entwicklungsabteilungen in Indien und Mexiko. Seit drei Jahren ist Merck Spittal in der Sparte der Nahrungsergänzungsmittel und hat sich in kurzer Zeit einen Namen gemacht.

„In unserer Strategie, die wir dieses Jahr verabschiedet haben, sehen wir Innovation und Digitalisierung als oberste Priorität, um uns organisatorisch und infrastrukturmäßig zu positionieren“, betont er. „Wir wollen Frontrunner für Digital Manufactoring sein.“ Was das heißt? „Wir wollen eine E-Plant sein, in dem es bis Ende 2017 kein Papier mehr in der Dokumentation geben soll.“ Auch wollen die Kärntner die Digitalisierung nutzen, um sich auch im Umfeld mit Kunden Marktvorteile zu verschaffen.

Das Projekt umfasst auch, dass die Tablettenpresse automatisch mit der Waage und dem Zerfallsmelder kommuniziert. Dass sich die Maschine proaktiv meldet für Wartung und Instandhaltung sei die nächste Phase. Und als Zukunftsmusik schwärmt Raunegger bereits von der digitalisierten Tablette, bei der sich der Kunde seine individuelle Tablette zusammenstellen kann. (hp)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.11.2016)


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