Familie und Beruf

Familie Trauner: „Notwendigkeit, junge Frauen zu unterstützen“

(c) Trauner Verlag
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Der Trauner Verlag in Linz setzt sich seit Jahren für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Väterkarenz ist ausdrücklich erwünscht.

Wien. Der Trauner-Verlag in Linz ist ein Familienunternehmen im wahrsten Sinne des Wortes: Der Verlag samt Druckerei steht seit 1948 im Familienbesitz. Im kommenden Jahr verabschiedet sich die ältere Generation – Ingrid und Rudolf Trauner – in die Pension und wird an die nächste Generation übergeben: Dann werden Sohn Rudolf Trauner junior und seine Frau Sonja (beide sind längst im Unternehmen tätig) übernehmen. „Familienunternehmen“ ist aber auch deswegen eine treffende Bezeichnung für „Trauner Verlag und Buchservice“, weil die Trauners ihre Mitarbeiter als erweiterte Familie sehen. „Wir haben eine Größe, in der man persönlichen Kontakt mit allen Mitarbeitern halten kann,“ sagt Ingrid Trauner.

77 Mitarbeiter sind derzeit im Verlag tätig, rund 40 weitere in der Druckerei. Für die Trauners ist es selbstverständlich, dass man auf die Wünsche und Bedürfnisse des Teams – zwei Drittel im Verlag sind weiblich, in der Druckerei sind mehr Männer als Frauen tätig – eingeht. „Ich sehe es etwa als Notwendigkeit, dass man jungen, gut ausgebildeten Frauen nach der Karenz den Wiedereinstieg ermöglicht“, sagt Trauner. „Daher haben wir unsere Arbeitszeitmodell angepasst und haben einen hohen Anteil an Teilzeitkräften.“ Denn sobald Kinder da sind, wollen die meisten Frauen ihre Arbeitszeit verkürzen. „Ich habe in 40 Jahren noch keine einzige Frau erlebt, die nach der Karenz wieder als Vollzeitkraft zurückkehren wollte“, sagt Trauner.

Die Kinderbetreuung sei immer noch vorrangig ein Frauenthema, „ich bin aber zutiefst überzeugt, dass Familienarbeit künftig halbe/halbe geteilt werden muss“. Da sei nicht nur die Gesellschaft im Allgemeinen gefragt, sondern auch die Arbeitgeber im Speziellen gefordert, findet Trauner. „Da haben viele Chefs noch kein Ohr dafür.“ In ihrem Verlag ist Väterkarenz ausdrücklich erwünscht, die Mitarbeiter werden entsprechend sensibilisiert – auch Rudolf Trauner junior war bereits in Karenz. Um die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben zu erleichtern, gibt es im Trauner Verlag sogar eine eigene Beratungsstelle. (mpm)


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