Beim Fotobuchspezialisten Happy Foto übernimmt sanft die zweite Generation

Marlene Kittel mit Vater Bernhard Kittel bei den Digitaldruckmaschinen. Happy Foto macht 25 Millionen Euro Umsatz.
Marlene Kittel mit Vater Bernhard Kittel bei den Digitaldruckmaschinen. Happy Foto macht 25 Millionen Euro Umsatz. (c) beigestellt
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Marlene Kittel ist seit einem Jahr Geschäftsführerin an der Seite des Gründers.

Bei Österreichs größtem Fotobuchproduzenten, der Happy Foto GmbH aus Freistadt, findet gerade die sanfte Übergabe statt: Bernhard Kittel hat das Unternehmen vor genau 40 Jahren gegründet. Tochter Marlene ist vor genau einem Jahr eingestiegen – „und gleich als gleichberechtigte Geschäftsführerin“. Sie verantwortet die IT, E-Business, New Services & Products und den Kundendienst. Der Vater mache den großen Rest. „Die langfristigen strategischen Entscheidungen und Personalentscheidungen fällen wir zu zweit.“
Den Betrieb kennt die 30-Jährige von klein auf: „Meine erste offizielle Ferialpraxis habe ich mit 14 gemacht.“ Im Lauf der Zeit habe sie bei jeder Station in der Firma mitgearbeitet. Zweimal hat sie ihr Wirtschaftsstudium unterbrochen, um in der Firma auszuhelfen. Und das mache sie auch heute als Chefin ganz selbstverständlich – weil sie es gar nicht anders kennt: „Wenn es stressig ist, so wie im Weihnachtsgeschäft, wenn Happy Foto rund 40 Prozent seines Umsatzes macht, packt jeder an“, sagt Marlene Kittel. „Da stehen mein Vater und ich auch in der Produktion.“
Allüren habe sie keine, aber immer klare Vorstellungen gehabt. Ins Familienunternehmen zu kommen, habe sie, im Gegensatz zu ihren beiden älteren Geschwistern, immer interessiert. „Mein Vater hätte sich natürlich gefreut, wenn ich früher ins Unternehmen eingestiegen wäre“, sagt Kittel. Aber sie habe ihn überzeugt, extern zu lernen und Erfahrungen zu sammeln.
Fünf Jahre war Marlene Kittel für ein großes US-Beratungsunternehmen tätig. Aber dann nach Hause zu kommen, sieht sie nach wie vor „als beste Entscheidung“. Heuer wird ihr Vater 65 Jahre alt. Die Übergabe ist geplant: „In ein bis zwei Jahren will er aus der operativen Tätigkeit ausscheiden.“
Und die Firma selbst? „Da habe ich volles Vertrauen in ihn. Es wird irgendwann den Zeitpunkt geben, wo er mir das Unternehmen überschreibt“, sagt die Tochter. Sie könne unbeschwert ein gut bestelltes Haus übernehmen: Die Geschwister seien ausgezahlt, alle Investitionen passieren aus dem Cashflow. Rund 800.000 Fotobücher werden jährlich gemacht.
Den Erfolg von Happy Foto sieht Marlene Kittel in ihren rund 80 Beschäftigten, rund 70 Prozent sind weiblich, und ihren rund 500.000 treuen und zufriedenen Kunden, die es schätzen, „dass wir ein Familienbetrieb sind, und denen es wichtig ist, dass wir die Produktion in Österreich haben.“


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