Landessieger Burgenland: Der süße Erfolg der Konditorei Ulreich

Zwei Generationen arbeiten Hand in Hand (v. l.): die Geschwister Bea und Emil sowie Helmut und Silvia Ulreich.
Zwei Generationen arbeiten Hand in Hand (v. l.): die Geschwister Bea und Emil sowie Helmut und Silvia Ulreich.(c) Bernhard Wieland
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Der südburgenländische Familienbetrieb Ulreich hat zwei Backstuben und drei Konditoreien.

Zweihundert Tonnen Zucker, je 100 Tonnen Mehl und Schokolade, 250 Tonnen Schlagobers und 120 Tonnen Butter – das ist das Erfolgsrezept der südburgenländischen Konditorei Ulreich. Daraus zaubern Firmenchef Helmut Ulreich und seine Familie übers Jahr rund 400 verschiedene Mehlspeisen. Die Verkaufsschlager sind dabei die Cremeschnitten, von denen Ulreich bis zu 40.000 am Tag produziert, und die Schaumrollen, wovon täglich rund 25.000 frisch gefüllt werden.
Ulrichs Mehlspeisen schmecken mittlerweile österreichweit. „Wir sind seit circa 20 Jahren im Handel tätig und beliefern heute fast alle großen Handelsketten“, sagt Ulreich.
Angefangen hat aber alles bescheiden. 1926 hat der Großvater in Pinkafeld eine Konditorei mit Backstube gegründet sowie einen Markthandel. Ulreich kam 1983, 20-jährig, als die dritte Generation ins Unternehmen und hat nach der Übernahme im Jahr 1997 den kleinen Konditoreibetrieb mit seiner Frau Silvia ausgebaut.
2003 eröffneten die Ulreichs die Thermenkonditorei im nahen oststeirischen Fürstenfeld, wo es auch eine kleine Backstube gibt; 2013 kam mit Bad Schönau in der Buckligen Welt der dritte Konditoreistandort dazu. Heute hat das Familienunternehmen 135 Beschäftigte, davon rund 80 Prozent Frauen. Und die ganze Familie arbeitet natürlich auch mit: „Bei uns sind drei Generationen zur Stelle“, sagt der Firmenchef. Seine knapp 80-jährige Mutter kümmere sich nach wie vor um die Tischwäsche, die aus den drei Konditoreien kommt, „und sie geht abends noch eine Runde im Stammhaus und schaut, ob alle Türen versperrt sind.“
Seine Frau Silvia managt tagsüber die drei Konditoreien, und auch die vierte Generation ist bereits ins Familienunternehmen gewachsen: „Un­sere Tochter Bea kümmert sich um den ganzen Büroalltag, und unser Sohn Emil leitet schon beide Produktionsstandorte.“ Der Chef ist auch nach 35 Jahren noch nicht müde und sieht sich als „Hans Dampf in allen Gassen“, der zwar am Schluss entscheide, aber sich auch gern eines Besseren belehren lasse, so Ulreich. „Dann sitzen wir irgendwo zu viert zusammen und sagen: Okay, machen wir das oder machen wir das nicht.“

Marktfahrer-Tradition


Was Helmut Ulreich nach wie vor bis heute macht, ist das Marktfahren: „Wir sind mit dem Marktfahren groß geworden und fahren nach wie vor gern.“ Bis zu 160 Mal im Jahr sind die Ulreichs auf Märkten und Kirtagen im Südburgenland, der Oststeiermark und im südlichen Niederösterreich unterwegs. „Das ist wichtig, weil es eine Werbung für uns ist“, betont der Chef, der zwei Drittel der Zeit selbst fährt. „Weil du auf dem Markt direkt am Kunden bist, und der erzählt dir etwas, was du sonst vielleicht nie hören würdest – auch nicht in Zeiten von Facebook.“
Fast acht Millionen Euro setzt das burgenländische Familienunternehmen um. Den Erfolg begründet Ulreich im bedingungslosen Qualitätsstreben und darin, „dass wir als Familie dieselbe Sprache sprechen“.

Im Detail:

Unternehmen
Ulreich GmbH & Co KG
Branche
Konditorei
Firmensitz
Pinkafeld
Gründung
1926
Heute in der 3. Generation
Umsatz 2017
7,929 Millionen €

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