Landessieger Wien: Starlinger ist in seiner Nische Weltmarktführer

Starlinger-CEO Angelika Huemer führt den Spezialmaschinenbauer erfolgreich seit fast 20 Jahren.
Starlinger-CEO Angelika Huemer führt den Spezialmaschinenbauer erfolgreich seit fast 20 Jahren.(c) Bernhard Wieland
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Maschinenbauer Starlinger ist die Nummer eins in der Prozesstechnologie für gewebte Kunststoffsäcke.

Angelika Huemer hat die Welt des Maschinenbauers Starlinger immer fasziniert. Heuer feiert sie ihr 35. Firmenjubiläum. Praktisch gleich nach der Schule ist Huemer ins Familienunternehmen, das 1835 aus einer Schlosserei hervorgegangen ist, eingestiegen. „Ich habe dann viele Abteilungen durchschritten, bis ich 2002 die Gesamtverantwortung übertragen bekommen habe.“
In der männerdominierten Technikerwelt hat sich Huemer stets behaupten können. „Meine Mutter, die das Unternehmen gemeinsam mit meinem Vater groß und international gemacht hat, war mir da immer ein großes Vorbild“, sagt Huemer, die schon sehr früh auf viele Reisen mitgenommen wurde.
Bis heute ist Starlinger in seiner Nische höchst erfolgreich: Das Wiener Familienunternehmen ist sogar Weltmarktführer – und zwar für Maschinen und Anlagen für gewebte Kunststoffsäcke.
Wo man das braucht? In der gesamten Verpackungsbranche. Egal ob Zementsack, Transportsack oder als Verpackung für Lebensmittel. Die Anwendungen sind vielfältig. „Der Vorteil ist, dass wir beim gewebten Sack weniger Rohstoffeinsatz haben als bei Folien oder Papiersäcken“, betont Huemer. Auch seien die gewebten Säcke reißfester und dadurch robuster.
Rund 60 Projekte realisiert Starlinger jährlich. Wobei so eine sogenannte Sackfabrik aus mehreren Anlagen besteht: Dem Extruder, der die Folie erzeugt, aus der die Bändchen geschnitten werden; dahinter kommen zum Beispiel rund 200 Spulmaschinen und 30 bis 40 oder mehr Rundwebmaschinen, die den Sack fertigen. Es folgen eine Beschichtungsanlage und eine Druckmaschine, und am Ende wird konfektioniert. „Im Idealfall kommt noch eine Recyclinganlage dazu“, sagt Huemer. Solche Spezialmaschinen erzeugt Starlinger in einer zweiten Sparte.
Das Produktionswerk für die Maschinen steht in Wei­ßenbach, etwa 45 Autominuten südwestlich von Wien. Ein weiteres Starlinger-Werk ist in St. Martin im Mühlviertel, wo die Viscotec als dritte Sparte Maschinen für die PET-Rohmaterial-Aufbereitung fertigt, um daraus Folien für Lebensmittelverpackungen zu machen. Und auch in China (in der Nähe von Shanghai) ist ein Werk, das Maschinen für textile Verpackungen baut.

Fast ausschließlich Export


Die Starlinger-Anlagen werden zu 99 Prozent exportiert. „Wir haben unsere Anlagen und Maschinen schon in 136 Länder verkauft.“ Geschätzte 50.000 Maschinen der Wiener sind weltweit bei etwa 900 Kunden im Einsatz. Rund 250 Millionen Euro hat das Familienunternehmen im Vorjahr umgesetzt.
Um am Ball zu bleiben, ist Forschung sehr wichtig. „Wir haben rund 100 Mitarbeiter, die die Maschinen in Weißenbach weiterentwickeln und auf Kundenlösungen fokussieren.“ Insgesamt beschäftigt Starlinger in Österreich knapp 600 Mitarbeiter. In der ganzen Gruppe sind es in Summe rund 750.

Im Detail:

Unternehmen
Starlinger & Co GmbH
Branche
Maschinenbau
Firmensitz
Wien
Gründung
1835
Neu in der 3. Generation
Umsatz 2017
253 Millionen Euro
Mitarbeiter
594


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